Briatore wehrt sich gegen den Internationalen Automobilverband FIA, der den Italiener wegen dessen angeblicher Rolle in der "Crashgate"-Affäre mit einer Sperre belegt hatte. Der 59-Jährige will nicht nur die Aufhebung des Banns, sondern auch eine Entschädigung in Millionen-Höhe kassieren. Der für fünf Jahre gesperrte Chefingenieur Pat Symonds hatte sich der Klage angeschlossen.
Die FIA hatte Briatore als Drahtzieher für den fingierten Unfall des früheren Renault-Piloten Nelson Piquet Jr. beim Singapur-Rennen 2008 angesehen. Durch den Crash wurde dessen Teamkollegen Fernando Alonso der Sieg ermöglicht.
"Verstoß von beispielloser Schwere"
Der Motorsport-Weltrat hatte den Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere" bezeichnet. Briatore sieht sich hingegen als Bauernopfer. In der Klageschrift heißt es, der Weltrat unter Vorsitz des damaligen Verbandschefs Max Mosley sei "von einem maßlosen Verlangen nach persönlicher Rache geblendet" gewesen. Der inzwischen aus dem Amt geschiedene Mosley und Briatore galten als erbitterte Gegner. Briatore und Symonds wurden nach der Sperre von Renault entlassen.
Anwalt: "Briatore hat von all dem nichts gewusst"
Der Italiener war zum Prozess am Dienstag selbst nicht erschienen. Sein Anwalt erklärte, Briatore sei unschuldig und habe von der Absprache des Unfalls nichts gewusst. Die Beweislage sei sehr dünn. Außerdem sei die FIA gar nicht befugt gewesen, die Sperre auszusprechen. Nur ein Gericht hätte über eine Schuld Briatores befinden können. Die FIA erklärte dagegen, sie könne selbst über die Zulassung von Teilnehmern aus Sicherheitsgründen entscheiden.
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