Mit 91,6% der Stimmen

Wolfgang Katzian ist neuer ÖGB-Präsident

Österreich
14.06.2018 15:37

Wolfgang Katzian ist neuer Präsident des österreichischen Gewerkschaftsbundes. Der 61-Jährige erhielt am ÖGB-Bundeskongress 91,6 Prozent der Delegiertenstimmen. Katzian ist damit der erste Angestelltenvertreter an der Spitze des Gewerkschaftsbunds und der siebente Präsident insgesamt. Sein Vorgänger Erich Foglar hatte nicht mehr kandidiert und tritt in den Ruhestand.

Mit 95,9 Prozent der Delegiertenstimmen in seinem Amt als Vizepräsident bestätigt wurde der Beamtenvertreter und Christgewerkschafter Norbert Schnedl. Neu als Vizepräsidentin ist ÖGB-Frauenchefin Korinna Schumann, deren Wahl 97,5 Prozent zustimmten. Ihre Vorgängerin Renate Anderl ist mittlerweile Präsidentin der Arbeiterkammer.

Katzians Ergebnis entspricht in etwa den Resultaten seines Vorgängers. Foglar hatte bei seinem Erstantritt knapp 89 Prozent errungen und war beim zweiten Antritt mit 93,5 Prozent bestätigt worden.

„Wir sind keine Hosenscheißer“
Der neue ÖGB-Chef wertete sein Votum als Zeichen „ganz großer Geschlossenheit und als ganz starkes Signal des Miteinanders“. Jeder wisse, was die Gewerkschaft nun zu tun habe, nämlich, sich für ein gutes Leben für Arbeitnehmer einzusetzen: „An dem werden wir unsere Arbeit orientieren. Wir sind nicht der Stachel gegen Regierung, Wirtschaftskammer oder sonst jemanden.“

Die Ankündigung eines Kuschelkurses war das freilich nicht. Denn Katzian machte auch gleich „auf gut Wienerisch“ klar: „Wir sind keine Hosenscheißer.“ Mit Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer will er noch am Donnerstag telefonieren und möglichst ein Treffen aller Sozialpartner-Chefs vereinbaren.

„Wenn sie die Hand nicht nehmen, folgt die Faust“
Dem folgte auch eine kleine Drohung: Wenn man die Sozialpartnerschaft nicht im bisherigen Sinn leben wolle, dann werde man sich eben auf Kollektivvertrags- oder Betriebsebene Gehör verschaffen müssen. Ein altes Gewerkschafterzitat anwendend meinte der ÖGB-Chef: „Wir reichen ihnen schon die Hand, aber wenn sie sie nicht annehmen, kann sie schnell zur Faust werden.“

Für seine Organisation gab Katzian als Devise aus: „Wir müssen wachsen und wir müssen stärker werden.“ Und - er ist überzeugt, dass das gelingen wird.

Kleiner Fauxpas beim Amtsantritt
Der neue ÖGB-Präsident ist übrigens in sein Amt gestolpert - konkret über einen Kameramann. Katzian rappelte sich aber schnell auf, „ganz wie es sich für einen Gewerkschafter gehört“, scherzte der neue Präsident. Es war jedenfalls nicht der erste einschlägige Vorfall eines Gewerkschaftschefs nach seiner Wahl: Fritz Verzetnitsch war dereinst beim Jubeln mit dem Sessel eingebrochen.

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