Nach Gerichtsurteil

Gelähmter Australier (49) durfte sterben

Ausland
21.09.2009 14:03
Fünf Wochen nach einem Grundsatzurteil in seinem Sinne ist ein querschnittsgelähmter Australier gestorben, wie der Anwalt des 49 Jahren alten ehemaligen Börsenmaklers Christian Rossiter am Montag mitteilte. Ein Gericht in Perth im Südwesten Australiens hatte ihm das Recht zugesprochen, im Pflegeheim verhungern zu dürfen. Rossiter hatte erstritten, dass die Pfleger in dem Heim nicht bestraft werden, wenn sie auf seine Bitte hin die künstliche Ernährung einstellen.

Rechtsanwalt John Hammond betonte, Rossiter habe vor dem Urteil seine Pfleger mindestens 40 Mal gebeten, seine künstliche Ernährung per Magensonde einzustellen, bevor das Gericht in seinem Sinne entschieden hatte. In Australien dürfen Patienten zwar lebensverlängernde Maßnahmen ablehnen, wer ihnen aber hilft zu sterben, macht sich strafbar und kann mit lebenslanger Haft bestraft werden.

Der ehemalige Börsenmakler hatte sich bei einem Autounfall im Jahr 2004 die Wirbelsäule gebrochen und war seit einem Sturz im vergangenen Jahr spastisch gelähmt. Er konnte sich weder die Nase putzen noch die Tränen aus den Augen wischen, sein Leben beschrieb er selbst als "lebende Hölle".

Im August schließlich entschied ein Richter, dass das Personal des Pflegeheims in Perth, in dem der 49-Jährige lebte, nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werde, wenn es die künstliche Ernährung dem Wunsch des Patienten gemäß einstelle.

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