Brawn vs. Brawn

Die Formel-1-WM ist nur noch ein Zweikampf

Sport
14.09.2009 14:24
Vor dem Motorhome von Brawn GP knallten die Korken. Der Doppelsieg in Italien war gefeiert worden wie ein WM-Titel. Ausgelassenheit herrschte sowohl bei Sieger Rubens Barrichello als auch bei WM-Leader Jenson Button - mit Recht. Die Formel-1-WM ist vier Rennen vor Schluss wohl nur noch eine Sache zwischen den beiden Teamkollegen. "Die Schlacht der Brawns", titelte die englische Boulevardzeitung "The Sun" am Montag.

14 Punkte führt Button vor den ausständigen Rennen in Singapur, Japan, Brasilien und Abu Dhabi vor Barrichello, bereits 26 sind es vor dem drittplatzierten Sebastian Vettel im Red Bull. "Es ist nur noch eine Sache zwischen den beiden", meinte Niki Lauda. Der dreifache Weltmeister setzt weiterhin auf den Engländer. "Wenn Button intelligent fährt, wird er Weltmeister. Intelligent fahren heißt, nicht auf Sieg, sondern nur gegen Barrichello."

Dabei scheint der Respekt zwischen den Brawn-Kollegen alles andere als nur gekünstelt zu sein. Herzlich waren in Monza die Umarmungen ausgefallen, böses Wort hat es zwischen Button und Barrichello noch keines gegeben. Ein beinhartes Stallduell ist also nicht zu erwarten - anders als 2007 zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso im McLaren-Mercedes, als sich schließlich Kimi Räikkönen im Ferrari als lachender Dritter die WM-Krone aufsetzen durfte.

Zwei nette Burschen
"Es gibt einen alten Spruch, dass man in der Formel 1 nur als harter Hund gewinnen kann", erklärte Barrichello. "Wir sind beide nette Burschen, also gilt das nicht mehr. Ich glaube, das Beste im Leben ist Respekt." Den haben die beiden Rivalen, die seit 2006 Teamkollegen sind, offensichtlich voreinander. Zudem hat sie im Winter die Ungewissheit zusammengeschweißt, ob es nach dem Ausstieg von Honda überhaupt weitergeht in der Königsklasse.

Und wie es weitergegangen ist. Button hatte sechs der ersten sieben Saisonrennen gewonnen, zuletzt präsentierte sich aber Barrichello mit Siegen in Valencia und Monza besser in Form - seinen beiden ersten seit 2004, als er bei Ferrari noch im Schatten von Michael Schumacher gestanden war. Nicht mehr als ein Domestik war der Brasilianer für den Rekordweltmeister gewesen. Den Erfolg im Ferrari-Land genoss der 37-Jährige daher besonders.

Keine Brawn-Stallorder im Finish
"Ein spezieller Triumph für Rubens", schrieb die "Gazzetta dello Sport". Den Grundstein für den Doppelsieg hatte die Taktik gelegt, eine perfekte Einstopp-Strategie, die Teamchef Ross Brawn abgesegnet hatte - ausgerechnet jener Meisterstratege, der einst Schumacher im Ferrari zu Seriensiegen dirigiert hatte. Der Boss versprach, im WM-Finish nicht einzugreifen. "Wir überlassen es den Fahrern. Wir werden ein offenes Rennen sehen", sagte Brawn...

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