"Wir sind zwar eine Landgemeinde, wo man für Tiere grundsätzlich mehr Verständnis hat, es kann aber nicht sein, dass durch Wohnstraßen geritten wird und der Pferdemist liegen bleibt. Besonders in Kurven kann das vor allem für Radfahrer und Mopedfahrer durchaus gefährlich werden. Es kann nicht sein, dass Reiter gegenüber Hundehaltern einen Sonderstatus haben", rechtfertigte der Ortschef die etwas ungewöhnliche Verordnung, die von drei Parteien einstimmig beschlossen worden ist.
Mehr als 100 Pferde in Lamprechshausen
Der Bürgermeister hofft nun, dass sich die Reiter an die Wegräum-Pflicht halten. Immerhin gebe es in der 3.600-Einwohner-Gemeinde vier Reitställe mit insgesamt mehr als 100 Pferden. Dass das Problem in letzter Zeit schon kleiner geworden ist, stimmt ihn zuversichtlich. "Wie der Mist wegzuräumen ist, klingt zwar nicht ganz praktikabel, müsste aber funktionieren." Rigoros strafen wolle man nicht.
In der Praxis überhaupt machbar?
Die Rossknödel-Verordnung bringt die Besitzerin des Turnierreitstalles SRC Lamprechtshausen, Doris Göllner, allerdings zum Lachen. "In der Praxis lässt sich das kaum durchführen. Pferde sind Fluchttiere. Sportpferde lassen sich nicht so leicht in der Hand halten, werden auf Straßen nervös und rennen weg. Wenn der Reiter abgestiegen ist, muss er schauen, wie er wieder hinaufkommt - das schaffen 80 Prozent ja nur mit einem Stockerl." Die am Sattel baumelnden Müllsäcke würden auch viele Pferde irritieren.
Reitwege wären bessere Lösung
Die beste Lösung sei die Schaffung von Reitwegen, darüber sind sich der Bürgermeister und die Reitstallbesitzerin einig - was in Lamprechtshausen bisher am Widerstand einiger Grundbesitzer gescheitert ist. Reitwege wären der nächste Schritt, dafür werde er sich einsetzen, versprach der Ortschef. "Dann hätte sich das Problem von alleine erledigt", meinte Göllner, in deren Stall knapp 80 Pferde stehen. Nun werde man beim Ausreiten darauf achten, dass die Tiere auf einer Wiese oder im Wald ihre Knödel fallen lassen.
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