„Warum nur Edwin? Er war wie ein Bruder für uns.“ Die Freunde des Toten in Attnang-Puchheim sind sprach- und fassungslos. Vor mehr als 30 Jahren war der (in Duisburg geborene) Engländer nach Oberösterreich ausgewandert. „Er wollte hier eigentlich nur seine Cousine besuchen, war von der Gegend aber verzaubert und hat schließlich schnell eine Anstellung gefunden“, schildert Arbeitgeber Peter R.
Anfang des Jahres brach der Akademiker und begeisterte Weltenbummler erneut zu einer Reise nach Afrika auf – eine Reise ohne Wiederkehr: Am 22. Jänner wurde der 60-Jährige mit drei Touristen aus Deutschland und der Schweiz (auf der Rückreise von einem Touareg-Fest) an der malischen Grenze von Heckenschützen überrascht.
Die Al-Kaida-Terroristen brachten die Jeeps der Urlauber durch gezielte Schüsse in die Reifen zum Stehen und verschleppten die Europäer in ein Sahara-Camp.
Nächtliche Märsche bis zum Umfallen
So wie zuvor die Salzburger Bernhard Ebner und Andrea Kloiber musste auch Dyer die nächsten Monate in Höhlen verbringen. Nächtliche Märsche bis zur totalen Erschöpfung folgten - von Versteck zu Versteck.
Weil sich die britische Regierung weigerte, die millionenschwere Lösegeldforderung der Entführer zu erfüllen, kam es nun zum Drama. Dyer wurde geköpft – vor den Augen der anderen Urlauber!
Peter Launsky-Tieffenthal vom Außenministerium: „Wir hielten stets Kontakt mit den Kollegen in London und versuchten, unsere Erfahrung aus der letzten Entführung einzubringen. Ohne Erfolg.“
von Gregor Brandl, Kronen Zeitung
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).