Tennistrophy

Melzer nach Sieg über Ljubicic im Achtelfinale

Wien
08.10.2008 09:27
Nach dem Aus von Stefan Koubek bei seinem Comeback nach dessen sechsmonatigen Verletzungspause hat sich Jürgen Melzer am Dienstagabend für das Achtelfinale der Bank-Austria-Trophy qualifiziert. Der 27-jährige Niederösterreicher bezwang den zweifachen Wien-Sieger, den Kroaten Ivan Ljubicic, nach 1:28 Stunden mit 7:6(3), 6:3 und trifft nun am Donnerstag in der Wiener Stadthalle auf den Spanier Juan Carlos Ferrero. Gegen Ferrero weist Melzer eine 1:4-Bilanz auf, den bislang einzigen Sieg gegen die frühere Nummer 1 der Welt konnte er 2006 in Wien einfahren.

"Er hat bewiesen, dass er mit seinem Aufschlag immer sehr viel erreichen kann. Im Endeffekt habe ich aber die entscheidenden Punkte gemacht und das war das wichtigste", freute sich Melzer nach seinem dritten Sieg über den Kroaten. Er selbst habe sich gegen Ljubicic, der nach einer Verletzungspause von drei Monaten erst sein zweites Match bestritt, nie in die Favoritenrolle gedrängt. "Der langsame Belag hier kommt ihm entgegen. Ich habe aber phasenweise unglaublich serviert und jetzt sehr viel Selbstvertrauen. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten sehr gutes Tennis gespielt."

Die Entscheidung in diesem Spiel fiel im ersten Satz, als Melzer bei 4:5 zwei Satzbälle von Ljubicic abwehrte und dann das Tie-Break mit 7:3 ("Ich habe ein Super-Tiebreak gespielt") für sich entschied. Gegen Ferrero wird es freilich ein ganz anderes Match, mit wesentlich mehr Rallyes von der Grundlinie. "Ich hoffe, dass ich an die Aufschlagleistung vom Anfang gegen Ljubicic anschließen kann, dann wird es für ihn sehr schwierig werden, weil er nicht den Aufschlag von Ljubicic hat." Mit Sicherheit werde dieses Match anstrengender werden.

Koubek bei Comeback chancenlos
Bereits zuvor hatte Stefan Koubek sein Comeback auf der ATP-Tour gegeben. Der Kärntner war nach der kurzfristigen Absage von Tommy Robredo (ESP-6) auch gegen dessen Ersatzmann, den Lucky Loser Santiago Giraldo aus Kolumbien, ohne Chance und musste sich nach nur 63 Minuten klar mit 1:6 und 2:6 geschlagen geben.

Für Koubek blieb nach dem 63-Minuten-Auftritt, der vom Publikum aber sehr fair zur Kenntnis genommen wurde, die Erkenntnis, dass er zwar absolut schmerzfrei, aber noch weit entfernt von seiner früheren Form ist. Der Kärntner zeigte nur phasenweise, was in ihm steckt, in vielen Bereichen fehlte ihm noch die Spritzigkeit. Bei den Turnieren in Madrid und Basel will er sich nun in der Qualifikation versuchen, danach heuer noch bei vier weiteren Turnieren.

"Da steht noch viel Arbeit vor mir"
"Das war noch nicht so gut. Ich habe mir sehr viel erwartet, ich habe nicht gewusst, dass der Unterschied noch so groß ist. Da steht noch viel Arbeit vor mir, ich hoffe, dass ich bis zum nächsten Jahr wieder fit bin", konstatierte Österreichs Nummer zwei.

Auch der Umstand, dass anstelle des als Nummer 6 gesetzten Spaniers Tommy Robredo, der wegen einer Hüftverletzung nicht antrat, mit Giraldo die Nummer 143 gegen Koubek einlief, hat nichts geholfen. "Eigentlich habe ich mich darüber gefreut. Ich wusste, dass ich mehr Chancen habe. Jetzt will ich gar nicht darüber nachdenken, was gegen Robredo passiert wäre. Vor ein, zwei Jahren hätte so eine Niederlage eine große Depression ausgelöst", meinte Koubek, der dieses Ergebnis aber freilich ganz anders einstufen muss.

Riesenprobleme mit dem Aufschlag
Zwar hat sich Koubek im zweiten Satz etwas gesteigert, hatte nach einem 0:4 noch eine Chance zum 3:4. "Gegen Ende habe ich hohe Spins gespielt und geschaut, dass ich so ins Match reinkomme. Aber ich renne zu Bällen hin und überlege, was ich machen soll und auch mit dem Aufschlag habe ich Riesenprobleme", erklärte der Wahl-Wiener, bei dem es aber im Training weit besser läuft.

Nach der Rückenoperation nach einem Bandscheibenvorfall konnte sich Koubek nur ganz vorsichtig wieder aufbauen. "Schmerzen sind keine da, das ist jetzt das Wichtigste. Mit gutem Rücken rauskommen - zumindest das ist mir gelungen."

Topgesetzter Wawrinka draußen
Der topgesetzte Schweizer Stanislas Wawrinka ist am Dienstag überraschend in der ersten Runde der Bank-Austria-Trophy in Wien ausgeschieden. Der Weltranglisten-Zehnte musste sich nach 2:31 Stunden völlig unerwartet dem deutschen Qualifikanten Philipp Petzschner mit 7:6 (5), 2:6, 6:7 (5) geschlagen geben. Der Vorjahresfinalist wird damit im Ranking auch an Boden verlieren. Petzschner trifft im Achtelfinale auf den Tschechen Jan Hernych, ebenfalls ein Qualifikant.

Statt der offiziellen Nummer eins – Wawrinka – ist jetzt nur noch die "heimliche" Nummer 1 des Turniers, Juan Martin del Potro, im Bewerb. Da die Gesetztenliste eines Turniers immer auf der Weltrangliste aus der Vorwoche basiert, ist der Argentinier in Wien nur die Nummer drei. Dabei hat der heuer vierfache Turniersieger am Montag dank seines Finaleinzugs in Tokio drei Plätze gutgemacht und damit auch Stanislas Wawrinka und den Chilenen Fernando Gonzalez überholt. Als Neunter scheint Del Potro erstmals in seiner Karriere in den Top Ten auf.

Fischer will Del Potro in Bedrängnis bringen
Erreicht Del Potro in Wien das Viertelfinale, überholt er James Blake (USA), gewinnt er den Titel, lässt er auch noch den Master-Cup-Finalisten 2007, David Ferrer, hinter sich. "Ich habe die Chance, mich für den Tennis-Masters-Cup zu qualifizieren. Ich brauche noch ein oder zwei gute Resultate und daran arbeite ich", meinte Del Potro nach Tokio. Die erste Hürde auf dem Weg dazu ist am Mittwoch Österreichs Nachwuchsmann Martin Fischer, der krasser Außenseiter ist. "Er ist sicher das größte Kaliber, das mir je vor den Schläger gekommen ist. Ich hoffe aber, ihn auch in Bedrängnis bringen zu können", sagte Fischer.

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