Alkohol am Steuer

Mehr Alkoholunfälle trotz stärkerer Kontrollen

Österreich
16.05.2008 14:32
Die Zahl der durch Alkoholeinfluss bedingten Autounfälle hat wieder ordentlich zugenommen. Laut Statistik Austria gab es in den ersten Monaten dieses Jahres gleich eine Zunahme um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr - trotz stärkerer Kontrollen. Ob dieser Zahlen fordert der ÖAMTC ein Paket an Maßnahmen, insbesondere sollten Verkehrscoachings und Zündsperren für Hochrisikolenker eingeführt werden.

Massiver Einsatz von Alkohol-Vortests, rigorose Sanktionen und die 0,5-Promille-Grenze würden augenscheinlich nicht die gewünschte Wirkung auf die Unfallstatistik zeigen, so der ÖAMTC. "Damit bestätigt sich, was wir bereits seit Jahren vehement vertreten: Vermehrte Kontrollen und strenge Sanktionen alleine helfen auf lange Sicht nicht, dem Alkoholmissbrauch unter Österreichs Lenkern entgegenzuwirken", sagte Club-Jurist Hugo Haupfleisch.

Nur Steirer fallen positiv auf
Zuwächse bei den Alkoholunfällen gab es bis auf die Steiermark in allen Bundesländern. Das Burgenland führt mit elf Alkoholunfällen im Zeitraum von Jänner bis März 2008 die Statistik an (2007 waren es sieben); an zweiter Stelle folgt Salzburg (2007: 34, 2008: 50), dann Tirol (2007: 45, 2008: 64) und Wien (2007: 51, 2008: 67). Auch in allen anderen Bundesländern wurden Anstiege verzeichnet: Kärnten: plus 2,9 Prozent, Vorarlberg: plus 9,5 Prozent, Niederösterreich: plus 11,2 und Oberösterreich: plus zwölf Prozent.

Kritik übte der ÖAMTC an der Verkehrspolitik der Regierung. Diese habe "ihre Hausaufgaben nicht gemacht", die bereits für 1. März 2008 angekündigten, verschärften Sanktionen gegen Alkolenker seien bisher "nicht einmal im Detail festgelegt, geschweige denn beschlossen worden". Haupfleisch: "Da erwiesenermaßen die meisten Alko-Unfälle von 'harten Trinkern' mit mehr als 1,5 Promille verursacht werden, ist vor allem zu prüfen, ob hier die bisherigen Maßnahmen, vor allem bei Wiederholungstätern, ausreichen."

Einführung von Auto-Lock-Geräten?
Der Autofahrerklub fordert daher die Einführung von Zündsperren, sogenannten Alko-Lock-Systemen, für wiederholt auffällige Alkolenker, die vor Inbetriebnahme des Fahrzeuges die Atemluft des Lenkers auf Alkoholgehalt überprüfen. Der Einsatz von Alko-Vortestgeräten habe leider nicht den gewünschten gebracht, denn es ist sowohl die Gesamtzahl der Alko-Unfälle als auch deren Anteil an den Unfällen angestiegen. Allerdings wurden auch um 60 Prozent mehr 0,5-Promille-Fahrer erwischt.

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