Reichelt verdankte seinen Stockerlplatz einem famosen zweiten Durchgang, in dem er mit sechstbester Laufzeit noch vom 14. auf den dritten Rang nach vorne stürmte. "Nach dem viel zu verhaltenen ersten Durchgang bin ich mit der Wut im Bauch gefahren. Endlich ist mir ein ähnlicher Lauf wie im Training gelungen", freute sich der Super-G-Weltcup-Sieger des vergangenen Winters.
Für den Radstädter war es das erste echte Topergebnis in der laufenden Saison, bis Sonntag war der neunte Rang vom Riesentorlauf in Val d'Isere sein bestes Ergebnis gewesen. "Mir fehlte dieser berühmte Kick, den hab' ich mir jetzt geholt, jetzt sollte es dahingehen", hoffte der Salomon-Pilot, der vor zwei Jahren in Alta Badia sogar Laufbestzeit im zweiten Durchgang markiert hatte.
ÖSV-Durststrecke in Alta Badia dauert an
Diesmal nur zweitbester Österreicher war Benjamin Raich als Siebenter, ebenfalls Weltcup-Punkte holten Marcel Hirscher (12.), Romed Baumann (19.) und Philipp Schörghofer (23.). Österreichs Herren sind damit in Alta Badia weiterhin seit 1997 ohne Sieg, damals hatte Christian Mayer den Riesentorlauf gewonnen. Die nächste Gelegenheit bietet sich aber bereits am Montag im Slalom.
Benni Raich nicht zufrieden
Raich, in Alta Badia bereits zweimal Zweiter, war diesmal mit den Leistungen in beiden Durchgängen nicht wirklich zufrieden. "Im ersten Durchgang habe ich es nicht geschafft, richtig ans Limit zu gehen. Im zweiten Lauf war die Piste dann natürlich schon schlechter, aber immer noch besser als meine Fahrt", erklärte der Pitztaler, zur Halbzeit Fünfter, selbstkritisch.
Österreichs Nachwuchshoffnung Hirscher bestätigte mit Rang zwölf seinen Aufwärtstrend im Riesentorlauf. "Die Weltcup-Strecken gehen im Vergleich zum Europacup extrem an die Kraftsubstanz. Aber die Piste hier ist perfekt für mich, steil und schwer", erläuterte der 19-Jährige.
Riesenenttäuschung bei Gruber
Eine Woche zum Vergessen hat hingegen Christoph Gruber erlebt, in Gröden gab es die Plätze 46 (Super G) und 31 (Abfahrt), in Alta Badia schied der Tiroler dann im zweiten Lauf aus. "Das war eine der schlimmsten Wochen meiner Karriere", war der Schwazer verzweifelt. Gruber hatte sich voll auf die Abfahrt in Gröden konzentriert und dafür die Riesentorlauf-Vorbereitung vernachlässigt, unterm Strich blieb der Erfolg dann auf der ganzen Linie aus. "Meine Strategie geht derzeit einfach nicht auf, ich finde nicht die richtige Mischung."
Für Stephan Görgl war das Rennen bereits nach Durchgang eins beendet, nach ausgezeichneter Fahrt im oberen Teil machte der Steirer ausgerechnet vor dem flachen Schlussstück einen schweren Fehler und riss insgesamt 3,11 Sekunden Rückstand auf (Rang 34). "Das war ein richtig beschissenes Tor. Aber ich gehe mit dem Gefühl in die Weihnachtspause, dass ich schnell Ski fahren kann", nahm Görgl, im Gröden-Super-G als Sechster bester Österreicher, Positives von Südtirol mit nach Hause.
Endstand:
1. | Daniel Albrecht | SUI | 2:32,71 Minuten |
2. | Ivica Kostelic | CRO | 2:32,83 |
3. | Hannes Reichelt | AUT | 2:33,04 |
4. | Ted Ligety | USA | 2:33,16 |
5. | Didier Cuche | SUI | 2:33,20 |
6. | Jean-Baptiste Grange | FRA | 2:33,23 |
7. | Benjamin Raich | AUT | 2:33,28 |
8. | Aksel Lund Svindal | NOR | 2:33,48 |
. | Massimiliano Blardone | ITA | 2:33,48 |
10. | Thomas Fanara | FRA | 2:33,68 |
11. | Marcus Sandell | FIN | 2:33,83 |
12. | Marcel Hirscher | AUT | 2:33,84 |
13. | Cyprien Richard | FRA | 2:33,93 |
14. | Didier Defago | SUI | 2:34,12 |
15. | Carlo Janka | SUI | 2:34,17 |
16. | Peter Fill | ITA | 2:34,25 |
17. | Kjetil Jansrud | NOR | 2:34,26 |
18. | Manfred Mölgg | ITA | 2:34,46 |
19. | Romed Baumann | AUT | 2:34,52 |
20. | Joel Chenal | FRA | 2:34,72 |
21. | Thomas Mermillod Blondin | FRA | 2:34,77 |
22. | Marc Berthod | SUI | 2:34,87 |
23. | Philipp Schörghofer | AUT | 2:35,31 |
24. | Jake Zamansky | USA | 2:35,35 |
25. | Gauthier de Tessieres | FRA | 2:35,39 |
26. | Jean-Philippe Roy | CAN | 2:35,63 |
Out im zweiten Durchgang: Mario Matt, Christoph Gruber (beide AUT), Bode Miller (USA), Jukka Leino (FIN)
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