Nach Robbentod

Zoo-Tierarzt: “Kein Grund, jetzt zu züchten”

Tierecke
16.08.2013 09:29
Strahlender Sonnenschein, die Galerie des Robben-Geheges im Wiener Tiergarten ist zum Bersten voll. Doch die dickhäutigen Säugetiere lassen sich beim Besuch der "Krone"-Redakteurin am Mittwoch nicht blicken. Einer aus ihrem tierischen Verband fehlt.

Wie berichtet, wurde nach zwei Todesfällen im Dezember wieder eine Mähnenrobbe eingeschläfert. Das Herz des Jungtieres war zu schwach zum Überleben - seine Kumpanen wurden von verhängnisvollen Bakterien getötet. Das Aus für die beliebte Zoo-Attraktion? Die "Krone" fragte bei Tierarzt Folko Balfanz nach. Er gibt alles, um die restlichen drei Robben gesund zu halten.

"Krone": Herr Dr. Balfanz, drei Robben sind im Zoo "übrig geblieben". "Comandante" (9), "Kelo" (6) und "Lunita" (1). Gibt es Chancen auf Nachwuchs in naher Zukunft?
Folko Balfanz: Nein. Die Tragzeit beträgt 350 Tage, trächtig ist kein Tier. Wir haben auch keinen Grund, jetzt zu züchten.

"Krone": Der Robbenbestand im Zoo reduziert sich immer stärker. Sind "Zukäufe" aus anderen Tiergärten in Planung?
Balfanz: "Kaufen" würden wir sowieso keine Tiere. Das wäre lediglich ein Austausch. Aber auch den wird es erst mal nicht geben. Jetzt geht es darum, unseren Bestand - sprich die drei Tiere - gesund zu halten. Wir dürfen uns keine neuen Krankheiten hereinholen.

"Krone": Apropos Krankheiten. Die jüngst eingeschläferte "Alada" litt an einem angeborenen Herzfehler, die beiden im Dezember eingeschläferten Tiere aber an einer mysteriösen Robben-Erkrankung. Woher stammte diese?
Balfanz: Das wissen wir immer noch nicht. Diese Bakterien kommen sehr selten vor. Vererbbar sind sie nicht. Das Schlimme daran ist, dass die Keime jahrzehntelang da sein können. Unentdeckt. Das ist tückisch.

"Krone": Heißt das, auch die drei noch lebenden Robben könnten infiziert sein?
Balfanz: Nein, im Moment nicht. Laut unseren Untersuchungen sind die alle gesund. Trotzdem bleiben wir in ständigem Kontakt mit einer speziellen EU-Taskforce, einer Vereinigung von Zoo- und Wildtierärzten.

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