Stelzer neuer LH

Hofübergabe in Linz: Tränen bei Pühringer

Österreich
06.04.2017 15:50

Mit 92,7 Prozent hat der oberösterreichische Landtag am Donnerstag Thomas Stelzer (ÖVP) zum Nachfolger von Landeshauptmann Josef Pühringer gewählt. Die Hofübergabe nach 22 Jahren an der Spitze des Landes an Pühringers Kronprinzen ging damit wie geplant über die Bühne. Der scheidende Landeschef war zu Tränen gerührt.

Der neue Landeshauptmann sprach von "bewegenden Momenten". Dem Wahlvorschlag der ÖVP stimmten von den 55 Landtagsabgeordneten 51 zu. Nach der Wahl wurde Stelzer auch im Landtag angelobt, die offizielle Angelobung bei Bundespräsident Alexander van der Bellen erfolgt am Freitagnachmittag in Wien.

"Ich bin dankbar, dass ich in diesem Land so lange mitgestalten durfte", sagte ein sichtlich bewegter Neo-Alt-Landeshauptmann Pühringer. Er wünsche sich, dass das Klima des Verständnisses und der gegenseitigen Wertschätzung in Oberösterreich erhalten bleibe. Seinem Nachfolger streute er Rosen: "Ich bin der festen Überzeugung, dass bei Thomas Stelzer an der Spitze der Landesregierung das Land in besten Händen ist."

Lob für Pühringer von allen Parteien, nur Grüne leicht sauer
Von allen Parteien gab es Lob für das Lebenswerk Pühringers. Ein bitterer Beigeschmack war allerdings für Grünen-Landesrat Rudi Anschober, von 2003 bis 2015 ÖVP-Koalitionspartner, dabei. Es sei bedauerlich, dass Pühringer Schwarz-Blau zugestimmt habe: "Du hast damit dein politisches Denkmal beschädigt." Abgesehen von dieser kurzen Bemerkung würdigte Anschober Pühringer aber als jemanden, der es geschafft habe, "weitgehend unbestritten zu handeln und zu agieren" und "enorm viel in Oberösterreich bewegt" zu haben. Als Dank gab es Schokolade, Wein und eine grüne Hängematte für die Pension.

SPÖ: "Unsere Sonne im Land von Most und viel Granit"
SPÖ-Landesrätin Birgit Gerstorfer unterhielt mit einem launigen Poetry-Slam mit einer Pühringer-Marionette, die dem Landeshauptmann a.D. als Geschenk überreicht wurde. "Sepp Pühringer ist zweifelsohne eine oberösterreichische Politikone, unsere Sonne am Zenit über'm Land von Most und viel Granit." Dann nahm sie Anleihen bei der Landeshymne: "Das Volk hat ihn von Herzen gern, net wia's Hünderl sein'n Herrn, sondern in der Einsicht, dass er sich für's Land ein Bein bricht."

FPÖ: "Deine Authentizität hat dich glaubwürdig gemacht"
"Ich kenne dich schon viel länger als du mich", sagte dann der neue Koalitionspartner, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner von der FPÖ, denn er sei erst ein Jahr vor Pühringers Einzug in den Landtag geboren worden. Er lobte Pühringer als jemanden, der "Politik mit jeder Zelle" gelebt habe, den "niemand jemals biegen" konnte und der ihm im Konfliktfall stets "mit offenem Visier" begegnet sei. "Deine Authentizität hat dich glaubwürdig gemacht", so Haimbuchner, "es tut uns leid, dass du gehst."

Als Abschiedsgeschenk bekam Pühringer neben einer Luther-Bibel einen Gutschein für ein Gemälde des Innviertler Malers Odin Wiesinger - bekannt als Lieblingskünstler von FPÖ-Nationalratspräsident Norbert Hofer.

Zwei weitere Personalentscheidungen gefällt
Zudem wurden am Donnerstag auch Christine Haberlander zur neuen Landesrätin und Landesrat Michael Strugl zum Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt. Beide erhielten 100 Prozent der Stimmen der ÖVP-Fraktion. Die Ennser Gemeinderätin Haberlander, die bisher nicht landespolitisch aktiv war, übernimmt die Ressorts Bildung, Kinderbetreuung und Gesundheit sowie die Frauenagenden. Strugl war bisher Wirtschaftslandesrat und bekommt nun ein um die Forschungs- und Wissenschaftsagenden erweitertes Standortressort und darf ein Wörtchen beim Erstellen des Budgets mitreden.

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