"Krone": Herr Kartnig, wie geht es Ihnen am Tag nach dem Urteil?
Hannes Kartnig: Ich bin froh, dass es vorbei ist. Drei Jahre ist natürlich keine geringe Strafe, aber ich bin mir vor dem Oberlandesgericht sehr korrekt behandelt vorgekommen. Dieser dreiköpfige Richtersenat hätte Fähigkeiten für den OGH. Ich habe davor lange Zeit das Gefühl gehabt, dass ich vom Gericht und in der Öffentlichkeit falsch dargestellt worden bin.
"Krone": Wie meinen Sie das?
Kartnig: Die Show, die ich in der Zeit von Sturm geliefert habe, war notwendig, um Sponsoren zu gewinnen. Doch heute schadet mir dieses Bild des Polterers von damals. Die Oper zum Beispiel ist per se ja auch für einen Häftling nichts Negatives, kulturelle Veranstaltungen werden auch in den Haftanstalten durchgeführt. Aber weil's halt der Kartnig war, ist's mir auf den Schädel gefallen.
"Krone": Wie gehen Sie mit der Kritik um?
Kartnig: Ich habe in meiner Zeit viel ausgeteilt, also muss ich jetzt auch einstecken können. Aber viel Kritik kommt ja von Unwissenden. Ich wollte für Graz und für den Fußball was erreichen und habe den Menschen ja auch viel Freude bereitet. Aber es gibt natürlich immer Neider.
"Krone": Wie geht es Ihrer Familie mit dem Urteil?
Kartnig: Es ist natürlich keine einfache Situation, wer hat schon gern jemanden in der Familie, der vor Gericht verurteilt wird. Manche Menschen sind auch gehässig. Aber ich habe auch viele Anrufe von Freunden bekommen, die ich Gott sei Dank noch habe.
"Krone": Können Sie einschätzen, wie es jetzt für Sie weitergeht?
Kartnig: Ich muss das Beste aus der Situation machen. Ich bin derzeit Freigänger, darf tagsüber arbeiten gehen. Die Beamten der Justizanstalt Jakomini sind mir gegenüber völlig korrekt und agieren menschlich total okay.
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