Ein Ende der hohen Arbeitslosenzahlen ist nicht in Sicht, "da die niederösterreichische Wirtschaft sehr exportorientiert ist und die Haupthandelspartner überdurchschnittlich von der Krise betroffen sind", analysiert AMS-NÖ-Chef Karl Fakler.
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Krise vor allem in "Männer-Branchen"
Vor allem die Männer-Arbeitslosigkeit schnellte im Vergleich zum Vorjahr um 44,8 Prozent in die Höhe, Frauen waren mit einem Anstieg von 18,6 Prozent weniger stark betroffen. Eine Erklärung ist, dass vor allem die Industrie, in der vorwiegend Männer arbeiten, von der Wirtschaftskrise stärker getroffen wurde. Auch Ausländer bekommen die Krise besonders stark zu spüren (plus 48,9 Prozent).
Vergleicht man das Alter der Jobsuchenden, wure der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Mai in der Gruppe der 20- bis 25-Jährigen mit 40,7 Prozent verzeichnet.
NÖ im Bundesländer-Ranking auf Platz vier
Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit um 29,7 Prozent auf 239.777 Jobsuchende. Die stärkste Zunahme muss mit 61,1 Prozent in Oberösterreich verzeichnet, wo im Herbst bekanntlich Wahlen geschlagen werden. In Niederösterreich wurde hinter dem Burgenland, Wien und Tirol die viertniedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet.
Anlass zu Erleichterung bietet das Bundesländer-Ranking wegen des allgemein hohen Niveaus jedoch kaum, wie auch Landesrätin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) einräumt. "Nur mit einem breit angelegten Maßnahmen-Mix wird es möglich sein, dass wir die wirtschaftlich herausfordernden Zeiten durchstehen und sogar gestärkt aus der Krise treten können", so Mikl-Leitner. Das Land würde jedoch 1.200 neue Arbeitsplätze im Bereich der Kinderbetreuung schaffen, stellte die Landesrätin fest.
AKNÖ: "Kurzarbeit effizienter einsetzen"
Auch der designierte Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ), Hermann Haneder, fordert angesichts der "weiter auf erschreckend hohem Niveau" verharrenden Arbeitslosigkeit ein weiteres Konjunkturpaket, "um bewährte Maßnahmen wie Kurzarbeit und Arbeitsstiftungen noch effizienter einsetzen zu können".
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