Fatale Kletterpartie

Schüler in 16.000 Volt starken Stromkreis geraten

Ein 17-jähriger Schüler aus Niederösterreich ist in der Nacht auf Dienstag am Bahngelände beim Handelskai in Brigittenau beim Klettern auf einen Waggon durch eine Starkstromleitung lebensgefährlich verletzt worden. Der Bursche war gegen 23 Uhr mit einem gleichaltrigen Freund auf den abgestellten Güterwagen geklettert. Beim Aufrichten auf dem Bahnwagen ist der Schüler zu dicht an die Zug-Oberleitung mit 16.000 Volt geraten.

Die Spannung strahlt rund einen halben Meter von der Leitung ab, bereits die bloße Nähe ohne Berührung ist daher lebensgefährlich. Der 17-Jährige wurde durch den Stromschlag zu Boden geschleudert, seine Kleidung geriet in Brand. Der Schüler trug laut Polizei starke Verbrennungen im Gesicht, am Bauch und an den Oberschenkeln davon. Die Rettung diagnostizierte ein lebensbedrohliches Schädelhirntrauma. Der Jugendliche befindet sich derzeit auf der AKH-Intensivstation. Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Freund leistete erste Hilfe
Sein Zustand sei allerdings stabil, betonte Sprecherin Karin Fehringer. Noch am Unfallort hatte sein Freund, der mit dem 17-Jährigen auf den Güterwagen geklettert war, Erste Hilfe geleistet. Er kam beinahe ungeschoren davon, schürfte sich lediglich durch das Abspringen vom Waggon die Handballen auf.

"Zum Nachdenken" auf Waggon geklettert
Der 17-Jährige Freund des Schwerverletzten verständigte auch Polizei und Rettung, so die Exekutive. Drei Burschen und ein 17-jähriges Mädchen, mit denen die beiden Schüler unterwegs waren, bemerkten den Unfall und kamen ihrem Freund ebenfalls zu Hilfe. Die beiden Schüler waren offenbar "zum Nachdenken" auf den Waggon gestiegen, um alleine und ungestört zu sein und hatten sich von ihren 16- und 17-jährigen Begleitern abgesondert.

Alle sechs Teenager kommen aus Niederösterreich. Sie waren laut Polizei gegen 23 Uhr möglicherweise dabei, zu Fuß auf dem Treppelweg entlang der Donau nach Hause zu gehen.

Symbolbild