Kopf an Kopf

Aktuelle Umfrage: SPÖ und ÖVP beim Wähler gleichauf

Steiermark
24.01.2010 11:37
Wer hat im Kampf um die Steiermark die Nase vorn? Eine IMAS-Umfrage - exklusiv für die "Steirerkrone" - bringt Überraschendes: Die Großparteien haben sich auf hohem Niveau eingependelt, beide halten bei 40 Prozent. Das wäre für die SPÖ in etwa das Ergebnis der 2005er-Wahl, die ÖVP würde gar drei Prozentpunkte zulegen. Zerbröselt hat es dagegen die hoch eingeschätzte FPÖ. In der September-Umfrage zwölf, jetzt Absturz auf sieben Prozent. Ursache: Streitereien in Kärnten und ein farbloser Spitzenkandidat.

"Wäre am Sonntag Landtagswahl, wem würden Sie Ihre Stimme geben?" Die IMAS-Forscher Andreas Kirschhofer und Paul Eiselsberg verblüffen selbst politische Insider mit dem Ergebnis. So viel vorweg: Wir dürfen uns auf ein dramatisches Rennen gefasst machen! "Es ist erstaunlich. Die SPÖ ist nur geringfügig schwächer als 2005, die Volkspartei würde sogar zulegen."

Mit dem vierten Platz könnten die zuletzt schwächelnden Kommunisten mit Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler - ex aequo mit den Grünen - rechnen. Der Hammer trifft dagegen die Freiheitlichen: Ihr Höhenflug (die Demoskopie sagte ein weit besseres Ergebnis voraus) scheint gestoppt. "Aktuell ist die FPÖ auf die Stammwählerschaft zurückgefallen!" Die Landesblauen liegen bei bescheidenen 7 Prozent, mit dem Einzug in den Landtag würde es aber klappen.

Es liegt nahe, diese abrupten Stimmenverluste mit den blau-orangen Turbulenzen in Zusammenhang zu bringen", erläutert IMAS. Es handle sich um eine regionale FPÖ-Problematik. Denn in einer - ebenfalls vom Linzer Institut durchgeführten, bundesweiten - Umfrage schaut's für die Blauen momentan ganz anders aus.

Grüner Willnauer noch nicht bekannt genug
Die Grünen treten am Stand, fünf Prozent sind nicht gerade berauschend. Das mag auch damit zu tun haben, dass der Bekanntheitsgrad des Spitzenkandidaten Jörg Martin Willnauer noch extrem niedrig ist.

Katzenjammer beim BZÖ: Lediglich zwei magere Prozenterl haben die Meinungsforscher hochgerechnet. Damit wären Gerald Grosz und seine Orangen kilometerweit vom Einzug ins steirische Landesparlament entfernt. Natürlich sind die heftigen Streitereien, die gerade in den Erhebungszeitraum gefallen sind, Grund für das miese Abschneiden.

Es ist also ein knallhartes Duell Franz Voves - Hermann Schützenhöfer, das zu Lasten der Kleinparteien geht. Hätten die Steirer die Möglichkeit, den Landeshauptmann direkt zu wählen, wäre Franz Voves zwar Sieger - doch "mit einer verhältnismäßig schwachen Überzahl von 35 zu 21 Prozent", wie die Forscher konstatieren.

Schützenhöfer mit Sympathie-Minus
Spannend auch, was sich in Sachen "persönlicher Meinung" getan hat. Hatten im Herbst, beeinflusst durch die Stiftungsaffäre, 35 Prozent eine schlechtere Meinung von Voves, hat sich der Wert auf aktuell 22 Prozent eingependelt. Für 17 Prozent hat sich der Eindruck gar verbessert. Aufholbedarf hat Schützenhöfer: 20 Prozent haben eine bessere (2009: 31 Prozent), 23 wiederum eine schlechtere Meinung (2009: 17 Prozent) von der ÖVP-Nummer eins.

Was die Glaubwürdigkeit betrifft, haben sowohl der Amtsinhaber als auch der Herausforderer abgebaut: 29 Prozent (minus eins) halten Voves, 20 Prozent Schützenhöfer (minus fünf) für den aufrichtigeren Politiker.

Und: Zwei Drittel der befragten Steirer sind mit Voves zumindest einigermaßen zufrieden. "Verblüffend ist, dass ihm nicht nur Sozialdemokraten und Grüne, sondern im Grunde auch ÖVP-Anhänger relativ wohlwollend und wenig kritisch gegenüberstehen", so Paul Eiselsberg von IMAS in seiner Analyse.

von Gerhard Felbinger und Gerald Schwaiger, "Steirerkrone"

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