In unserem Land sollten die Arbeitnehmer möglichst flexibel sein. Die Regierung ist der Meinung, 12 Stunden Arbeit – natürlich freiwillig – sind für einen gesunden Menschen locker zu verkraften. Mag sein, schließlich gibt es seit jeher in vielen Bereichen 12-Stunden-Schichten. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass die wenigsten Menschen ihren Arbeitsplatz vor der Haustür haben, inzwischen ist eine Anfahrtszeit von zwei Stunden zumutbar. Wenn also so ein Arbeiter 12 Stunden in der Firma geschuftet hat, ist er schon deutlich länger als 14 Stunden auf den Beinen. Frisch und munter wird er wohl nicht mehr sein, dennoch muss er sich noch einmal zwei Stunden für die Heimfahrt Zeit nehmen. So eine Reise ist kein Vergnügen, hundemüde auf einer Autobahn kann lebensgefährlich sein, nicht selten kommt es in so einer Situation zu einem Sekundenschlaf. Auf so einer Fahrt kann es ganz schnell zu einer Katastrophe kommen. Es ist erfreulich, wenn unsere neue Regierung die Ärmel hochkrempelt, doch diese langen Arbeitszeiten sind für die meisten Arbeiter und Angestellten einfach nicht zumutbar. Normalbürger haben nämlich in der Regel keinen Dienstwagen samt Fahrer zur Verfügung.
Werner Schupfer, Attnang
Erschienen am Di, 1.5.2018
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