Wunder in Ishinomaki

Zwei Überlebende neun Tage nach Beben geborgen

Ausland
20.03.2011 15:45
Neun Tage nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami in Japan haben Rettungskräfte am Sonntag eine 80-jährige Frau und ihren 16 Jahre alten Enkel aus den Trümmern eines Hauses in der zerstörten Stadt Ishinomaki gerettet. Sie litten an Unterkühlung und seien mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Indes steigt die Zahl der Todesopfer weiter.

Das japanische Fernsehen NHK berichtete über die beiden Geretteten, die in der schwer betroffenen Provinz Miyagi gefunden worden seien. Großmutter (links) und Enkel (rechts im Bild) wirkten demnach geschwächt, hätten jedoch auf Fragen der Polizei reagiert.

Mit Hubschrauber in Spital geflogen
Die beiden hätten sich von Joghurt und anderen Lebensmittel ernährt, die in einem Kühlschrank des zerstörten Hauses lagen, berichtete der staatliche TV-Sender NHK. Von dem Burschen heißt es, er habe sich auf den Trümmern des Daches befunden und nach Hilfe gerufen. Ein Suchtrupp der Einsatzkräfte habe ihn entdeckt. Beide Überlebenden wurden mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus ausgeflogen.

Die Retter hatten fast schon jede Hoffnung aufgegeben, noch Überlebende zu finden. Die Zahl der Toten und Vermissten der verheerenden Naturkatastrophe wird derzeit mit mehr als 20.000 angegeben.

Inzwischen seien über 8.000 Tote geborgen worden, über 12.000 weitere Menschen würden aber vermisst, teilte die japanische Polizei, die mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen rechnet, am Sonntag mit.

Über 15.000 Tote in der Präfektur Miyagi
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo vom Sonntag rechnet man allein in der Präfektur Miyagi inzwischen mit über 15.000 Toten. "Wir werden Platz für mehr als 15.000 Leichen benötigen", zitierte die Agentur Jiji den Polizeichef der Präfektur.

Wie die Zeitung "Asahi Shimbun" am Sonntag in einer vorläufigen Bilanz berichtete, sind insgesamt zwölf der 47 Präfekturen in Japan direkt betroffen. Die meisten Todesopfer gab es demnach in Miyagi. Danach folgen die Präfekturen Iwate und Fukushima. Nach unterschiedlichen Angaben sind 360.000 bis 400.000 Menschen in Notunterkünften unterbracht.

Schlimmste Naturkatstrophe seit 1923
Für Japan ist es die schlimmste Naturkatastrophe seit einem Erdbeben im Jahr 1923 in der Region Kanto mit den Großstädten Tokio und Yokohama. Damals starben 142.000 Menschen.

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