Mehrere Schusswunden

Janukowitsch-Vertrauter Kalaschnikow getötet

Ausland
16.04.2015 13:53
Erneut ist ein früherer Vertrauter des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ermordet worden. Der Ex-Abgeordnete Oleg Kalaschnikow sei am Mittwoch mit Schusswunden tot in seinem Haus in Kiew entdeckt worden, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Am Donnerstag ereignete sich der nächste Mord: Ein prorussischer Journalist wurde in der Kiewer Innenstadt erschossen aufgefunden.

Es gebe bisher keinen Hinweis auf die Mörder des Journalisten Oles Busina, teilten die Behörden mit. Der 45-Jährige polarisierte seit Jahren mit seinen auflagenstarken Büchern zu Geschichtsthemen und als Kolumnist der Tageszeitung "Segodnja", deren Chefredakteur er zuvor gewesen war. Busina hatte zuletzt "Zensur" durch die neuen prowestlichen Machthaber sowie ein Auftrittsverbot im Fernsehen kritisiert.

Ermittlungen im Fall Kalaschnikow laufen
Bezüglich des Todes des ehemaligen Abgeordneten Kalaschnikow erklärte der Parlamentarier Anton Gueraschtschenko, die Polizei habe Ermittlungen wegen vorsätzlichen Mordes aufgenommen. Es würden sowohl politische Motive als auch die These eines Raubmordes oder einer Tat aus wirtschaftlichen Gründen geprüft. Laut dem Abgeordneten hatte Kalaschnikow während der Proteste der proeuropäischen Opposition vergangenes Jahr Gegenkundgebungen organisiert. Janukowitsch war im Februar 2014 gestürzt worden und ins russische Exil geflohen.

Mysteriöse Selbstmorde unter Janukowitschs Freunden
Kalaschnikow ist bereits der vierte Verbündete von Janukowitsch, der in den vergangenen zwei Monaten unter verdächtigen Umständen verstarb. So war der frühere Gouverneur Olexandre Peluschenko tot in seinem Haus im Süden der Ukraine aufgefunden worden. Kurz davor war der frühere Abgeordnete Stanislaw Melnik tot in seinem Haus bei Kiew entdeckt worden. Beide Politiker sollen sich das Leben genommen haben.

Sohn des Ex-Präsidenten bei Unfall ums Leben gekommen
Ende Februar hatte sich zudem Michailo Tschetschetow, ein hoher Parlamentsmitarbeiter der Partei der Regionen, aus einem Fenster im 17. Stock gestürzt. Außerdem war Ende März der jüngste Sohn von Janukowitsch mit einem Kleinbus auf dem Eis des Baikal-Sees in Sibirien eingebrochen und ertrunken. Auch wenn die Vertrauten des Ex-Präsidenten von einem Unfall sprachen, wurde der Vorfall von manchen Beobachtern als verdächtig bewertet.

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