Zeichner attackiert

Vilks zeigt Film mit schwulem Paar und Mohammed-Masken

Ausland
11.05.2010 23:09
Der durch eine Mohammed-Zeichnung bekannt gewordene schwedische Künstler Lars Vilks ist während einer Vorlesung in Uppsala von einem Zuhörer verletzt worden. Vilks hat einen Film gezeigt, in dem ein nacktes Männerpaar mit Mohammed-Masken zu sehen war, das aneinander eindeutige sexuelle Handlungen vornimmt. Der Künstler hatte 2007 eine Zeichnung mit dem islamischen Propheten als Hund veröffentlicht und muss seitdem mit Morddrohungen leben.

Nach Angaben des Zeichners wurde er schon vor seinem Vortrag aus der ersten Reihe angepöbelt. Mitten in der Vorlesung sei dann ein Zuhörer aufgesprungen und hätte ihm einen Kopfstoß versetzt sowie seine Brille zerschlagen. Danach sei ein Tumult im Saal ausgebrochen, bei dem auch ein Polizist verletzt wurde, der Vilks bewachen sollte. Laut Polizei hat es zwei Festnahmen gegeben.

Laut einem Augenzeugen war die Vorlesung bereits in gespannter Stimmung gestartet. Vilks habe vor dem Beginn ins Publikum fotografiert und damit negative Reaktionen hervorgerufen. Zu Beginn des Films sei die Veranstaltung dann in einen Tumult ausgeartet.

"Bedrohliche Stimmung"
Als in dem von Vilks vorgeführten Film Fotos mit den eingangs beschriebenen Motiven auftauchten, hätten Leute im Publikum begonnen, lauthals zu protestieren. Unter anderem seien Forderungen aus dem Publikum laut geworden, die Vorführung des Films abzubrechen. Als Vilks mit der Vorführung der Bilder fortfuhr, seien mehrere Personen aufgestanden und die Stimmung im Saal sei "bedrohlich" geworden, so der Zeuge. Polizeibeamte hätten in der Folge Pfefferspray eingesetzt. Die Vorlesung sei schließlich für aufgelöst erklärt worden.

In den USA sitzt seit März eine Islamistin in Untersuchungshaft, weil sie die Ermordung des Schweden geplant haben soll. Im benachbarten Dänemark überfiel am Neujahrstag ein Mann den Karikaturisten Kurt Westergaard in dessen Haus mit einer Axt. Westergaard, der 2005 für die Zeitung "Jyllands-Posten" Mohammed mit Bombe im Turban gezeichnet hatte, konnte sich in einen Sicherheitsraum retten. Mehr Infos zu beiden Vorfällen findest du in der Infobox.

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