Olympische Idee

Weil miteinander besser ist

Salzburg
03.11.2017 16:46

Seit 2004 arbeitet Dr. Christoph Ferch für seine Bewegung "Bürger für Salzburg" im Gemeinderat mit. Altstadtschutz ist ein zentrales Anliegen, er sieht sich als legitimer Nachfolger von Herbert Fux. Sein Credo: Politik soll ein Wettstreit der besten Ideen sein, keinen Kampf gegeneinander. Er ist unabhängiger Kandidat.

Herr Dr. Ferch, Sie haben 2014 bei der Gemeinderatswahl 1812 Stimmen, damals 3,2% gewonnen, warum tun Sie sich eine Bürgermeister-Kandidatur überhaupt an?
Ich habe gesehen, dass jede Partei im Gemeinderat tolle Ideen hat, man sich aber gegenseitig aus Prinzip-Gründen blockiert und sabotiert. Ich wäre ein wirklich unabhängiger Bürgermeister, ein Mediator, der mit allen über eine Gesprächsbasis verfügt. Und ich schulde niemandem etwas.

Wie war es überhaupt möglich, mit nur einem Mandat Kandidat zu werden?
Ich hätte 100 Unterschriften gebraucht oder die von drei Gemeinderäten. Fünf Sozialdemokraten, unter ihnen auch Bernd Auinger, haben das ermöglich. Demokratiepolitisch toll und fair, das rechne ich ihnen hoch an.

Warum sollte man Christoph Ferch zum Bürgermeister wählen?
Peter Pilz ist da mit dem, was er erreicht hat, ein gutes Beispiel. Wenn ich nach den Umfragen gehe, müsste ich sofort jeden Cent, den ich für Wahlwerbung ausgebe, wieder einstecken. Aber es gibt ein großes Unbehagen über diese Stadtpolitik. Ich sehe mich als Erbe von Herbert Fux, den ich als Student oft im Tomaselli getroffen habe. Damals habe ich gelernt: Der ist nicht so verrückt, wie er immer dargestellt wird. Er wollte den Politiker immer den wahren Stellenwert Salzburgs beibringen, das haben die aber nicht erkannt. Und die jetzige Bürgerliste hat nichts mehr mit ihren früheren Idealen zu tun.

Was haben Sie als Gemeinderat erreicht?
"Nun, das mega-hässliche Cassco-Bauvorhaben ist nicht, wie geplant 2013 fertig geworden, es steht immer noch nicht. Wir haben hier direkt mit der UNESCO Kontakt aufgenommen. Während SP, Neos und Bürgerliste behaupten, dass das Projekt völlig in Ordnung sei, sagt uns die UNESCO ganz klar: So wie es aktuell geplant ist, darf es nicht gebaut werden.

Sie haben es abgelehnt, einem Arbeitsausschuss zum Thema SWAPs vorzustehen, warum?
Aus Gründen der Fairness und weil während eines laufenden strafrechtlichen Gerichtsverfahrens beschuldigte Personen ohnehin nicht zur Verfügung stehen. Die meisten Dinge sind ohnehin politisch geklärt, es darf nicht mehr spekuliert werden. Fest steht, dass der Gemeinderat informiert werden hätte müssen.

Christoph Ferchs Visionen für die Zukunft?
Mit den Umlandgemeinden reden und die Busverbindungen dorthin ausbauen. Mehr Parkplätze für Pendler! Ein ’Ja‘ zur Erweiterung der Mönchsbergarage. Wir unterstützen die Aktion ’Gemeinsam Sicher’ der Polizei und sind für eine Reduktion der Bettlerzahl auf die Anzahl der Notschlafstellen. Wir sind für eine verpflichtende Schulbildung junger Flüchtlinge nach dem Münchner Modell, um sie besser zu integrieren. Das Allerwichtigste in der Politik: Ein respektvoller Umgang miteinander jenseits von ’dirty campaigning."

Wieviel geben Sie für ihren Wahlkampf aus?
Unsere Kampagne ist handgestrickt, ohne Agenturen, nur mit einem Radio- und einem Kino-Spot, ein Plakat gibt es auch auf meinem 21 Jahre alten VW-Bus. Wir haben weniger als 30.000 € zur Verfügung.

Kronen Zeitung

Steckbrief:
Geboren: Am 4. August 1959.
Familie: Verheiratet mit Alexandra, Kinder Ferdinand, Leopold, Benedikt und Elisabeth.
Beruf: Kulturmanager mit großer Erfahrung im Ausland, unter anderem in London.
Das bin ich: Zielstrebig, kommunikativ und offen.
Ich liebe: Die Schönheit Salzburgs, meine Familie, Kultur und Musik.
Was ich nicht mag: Lobbyisten und Politiker, die Salzburg zerstören.
Meine Musik: Klassik.
Mein Lieblingsplatz: Spazieren entlang der alten Zahnradbahn-Trasse auf dem Gaisberg.

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