Es war kein technisches Gebrechen sondern ein simpler Bedienungsfehler: In der Bergstation der Zwölferhornbahn in St. Gilgen wollte ein Mitarbeiter eine Gondel händisch aufhalten, dadurch hat sich eine der Klemmen nicht richtig geschlossen. Die Folge: Notstopp und Evakuierung. Seit Freitag fährt die Seilbahn wieder!
Es war die pure Aufregung: Dienstagnachmittag stand auf einmal die Nostalgie-Seilbahn auf das Zwölferhorn in St. Gilgen still. Notstopp, nichts ging mehr. 144 Menschen saßen in den Gondeln fest, 300 insgesamt am Berg. Die Rettungskette lief vorbildlich an, sämtliche Einsatzkräfte, inklusive Helikopter, waren sofort vor Ort. Rasch kam die Entwarnung: Die Gondeln konnten mechanisch in die Tal- und Bergstation gefahren werden, alle Passagiere aussteigen und per Taxi und Bus ins Tal gebracht und dort versorgt werden. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Ursache für Not-Stopp der Gondelbahn St. Gilgen geklärt
Seitdem war die Anlage außer Betrieb, der erste Ausfall in 60 Jahren! Zwei Experten von TÜV und Seilbahnfirma machten sich auf Ursachenforschung. Am Freitag das Ergebnis: "Technisch alles in Ordnung, es war ein simpler Bedienungsfehler. Menschliches Versagen, wenn man so will", sagte Geschäftsführer Johannes Gotthalmseder zur "Krone". "Wo Leute arbeiten, passieren nun einmal Fehler."
Kein technischer Defekt, Klemme war verkeitl
Während in der Talstation die Gondeln automatisch zum Zugseil geführt werden, passiert dies in der Bergstation händisch. Dabei dürfte das Missgeschick passiert sein. Gotthalmseder: "Es gab eine Fehlkupplung, dabei hat sich eine der Gondelklemmen im Seil verkeilt."
Anlage ist wieder in Betrieb
Seit Freitag, 11 Uhr, ist die Bahn also wieder in Betrieb. Mindestens bis Oktober, dann wird die Frage der Konzession und einer Modernisierung erneut akut.
DATEN & FAKTEN
1522 Meter ist das Zwölferhorn in St. Gilgen am Wolfgangsee hoch. Vom Ort weg führt seit 1957 die Kabinenseilbahn mit den roten und gelben Gondeln. Durchschnittlich werden 140.000 Besucher pro Jahr transportiert, 2016 war Rekordjahr!
Seit 2015 gibt es offizielle Pläne, die Bahn auf das Zwölferhorn zu modernisieren, Verhandlungen mit Anrainern und Grundbesitzern ziehen sich aber. Die Pläne für eine 13 Millionen Euro teure, 8er-Umlauf-Panoramabahn sind fertig in der Schublade, ein Investor steht bereit.
Die Konzession wurde bis Oktober verlängert.
Max Grill, Kronen Zeitung
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