Während der Partie am Sonntagabend kam es zu Rangeleien zwischen Ordnern und radikalen Fans. Daraufhin ließ die Polizei die gesamte Südtribüne räumen. Im Calderón-Stadion hatte erst vor gut einer Woche das Punktspiel Atlético - FC Sevilla (0:1) am Rande eines Abbruchs gestanden, als ein Hagel von Wurfgeschossen auf den Rasen geflogen war. Diesmal erhitzten sich die Gemüter daran, dass der Unparteiische einen umstrittenen Elfmeter für Vigo gab und den Schuss wiederholen ließ, nachdem Atléticos Keeper Leo Franco den Ball abgewehrt hatte.
Lebende Katze aufs Spielfeld geworfen
"Der spanische Fußball zeigt sich von seiner schlechtesten Seite", titelte die Zeitung "El País" am Montag. Beim Basken-Derby CD Alavés - Athletic Bilbao (0:0) musste die Polizei bei Schlägereien zwischen rivalisierenden Fans eingreifen. In Sevilla warfen Zuschauer beim Lokalderby Betis - FC Sevilla (2:1) unter anderem eine Leuchtrakete, eine Rumflasche und eine lebende Katze auf das Spielfeld. Außerhalb des Stadions gingen berittene Polizeikräfte mit Gummigeschossen gegen Randalierer vor.
Auch in Sevilla stand der Schiedsrichter im Zentrum der Kritik, da er dem FC Sevilla in der Nachspielzeit einen Elfmeter versagte. Die Presse unterstellte dem Unparteiischen, er habe aus Angst vor einem Aufstand der heimischen Betis-Fans nicht gepfiffen.
Verschwörung der Schiris?
Das Madrider Sportblatt "As" will gar eine Verschwörung der Schiedsrichter gegen Real ausgemacht haben. Die Referees pfiffen systematisch gegen Real und für den Erzrivalen FC Barcelona, meint das Blatt. Es glaubt auch, den Grund zu kennen: Barca hatte im Fußball-Verband RFEF den Präsidenten Angel María Villar unterstützt, während Real für den Gegenkandidaten stimmte.
Das in Barcelona erscheinende Fachblatt "Sport" machte die Gegenrechnung auf und listete Fehlentscheidungen zu Ungunsten der Katalanen auf. Die Schlussfolgerung: "Es gibt keine Verschwörung. Die spanischen Schiedsrichter sind einfach nur furchtbar schlecht. Punktum."
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