Vor Trainer-Auftritt

Kritik an Millan: “Methoden teils gewalttätig”

Tierecke
20.03.2014 08:49
Hundeflüsterer Cesar Millan ist vor allem in den USA ein Star seines Metiers. Karten für seine im September anstehenden Shows in der Wiener Stadthalle kosten immerhin zwischen 75 und 145 Euro. Doch immer wieder wird Kritik an Methoden des Amerikaners laut. "Völlig veraltet, teils gewalttätig und gefährlich" seien diese, so die "Vier Pfoten" am Mittwoch. Kritiker würden seine Intentionen nicht verstehen, meint Millan.

Viele US-Stars lassen ihre Vierbeiner vom vermutlich berühmtesten Hunde-Psychologen der Welt coachen. Das Credo von Millan lautet: "Kein Hund kann mich überfordern. Ich rehabilitiere Hunde, ich trainiere Menschen." Für den mit 21 illegal aus Mexiko eingewanderten 48-Jährigen sei "die Kommunikation zwischen Hund und Herrchen das Wichtigste", schreibt etwa ein TV-Sender, der die Sendungen im deutschen Sprachraum zeigt.

Tierschützer rufen zum Show-Boykott auf
"In seinen Sendungen kann man Hunde sehen, die verunsichert und hochgradig gestresst sind sowie unter ungeheurer psychischer Belastung stehen", sagte Indra Kley von den "Vier Pfoten" über die Shows von Millan. "Es werden Elektroschockhalsbänder verwendet, die Tiere am Halsband gewürgt, bis ihnen die Luft wegbleibt, sie werden getreten. Erwachsene Hunde werden am Nacken gepackt und in die Luft gezerrt, Beschwichtigungssignale werden missachtet." Die Tierschützer riefen daher zum Boykott der Wien-Shows auf.

Methoden ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz?
Cesar Millans Methoden würden auf Strafe, Dominanz, Unterwerfung, Druck und Drohgebärden beruhen, kritisierte Kley. Die Mensch-Tier-Beziehung werde dadurch geschädigt. Laut den "Vier Pfoten" verstoßen die Methoden gegen das österreichische Tierschutzgesetz. "Ich weiß, einige Leute verbreiten Gerüchte, ich würde Hunde körperlich misshandeln. Das ist widerlich. Ich glaube, man muss Hunde manchmal körperlich korrigieren, weil sie mit all ihren Sinnen reagieren - dazu gehören Berührungen", so Millan zu den Vorwürfen.

Tragische Unfälle bei Nachahmung von Millans Training
Tatsächlich zeigen verschiedene Videos auf YouTube, wie Millan seine vierbeinigen Schützlinge tritt. Laut den "Vier Pfoten" kam es zu tragischen Unfällen, weil Hundebesitzer die Methoden von Millan nachahmen. So sei ein Schäferhund in Deutschland gestorben, weil sein Besitzer ihn beim Training zur Strafe am Würgehalsband hochhob und über etwa eine Minute in der Luft hängen ließ.

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