Keine Verurteilung

Ribery in Prozess um Sex-Affäre freigesprochen

Sport
30.01.2014 14:27
Bayern-Star Franck Ribery ist in seinem Prozess wegen Sex mit einer minderjährigen Prostituierten freigesprochen worden. Dies war nach den Ereignissen am jüngsten Verhandlungstag durchaus zu erwarten gewesen, hatte sich doch zuletzt selbst die Staatsanwaltschaft gegen eine Verurteilung ausgesprochen. Einen Freispruch in der Causa gab es auch für den ebenfalls angeklagten Karim Benema.

Ribery war zur Last gelegt worden, 2009 in einem Hotel in München Sex mit Zahia D. gehabt zu haben. Der Spieler von Bayern München räumte dies zwar ein, er gab aber an, nicht gewusst zu haben, dass die Frau damals erst 17 Jahre alt und damit minderjährig war. Staatsanwalt Jean-Julien Xavier-Rolai argumentierte während des Prozesses, es könne dem heute 30-Jährigen unmöglich das Gegenteil nachgewiesen werden. Zahia D. hatte auch selbst zugegeben, ihre Kunden über ihr wahres Alter belogen zu haben.

"Affäre wird trotzdem ein kleines Ruinenfeld hinterlassen"
Riberys Anwalt begrüßte das Urteil: "Man kann in seinem Leben einen Fehler begehen, aber das ist kein Fall für das Strafrecht." Ribery, der bei der Urteilsverkündung nicht anwesend war, habe eine "Gänsehaut" bekommen, als er ihm vom Ausgang des Prozesses berichtet habe, sagte Anwalt Carlo Alberto Brusa. "Wir haben dafür gekämpft, damit dieser Freispruch makellos ausfällt." Der Verteidiger fügte hinzu: "Diese Affäre wird aber trotzdem ein kleines Ruinenfeld hinterlassen." Es seien "viele Menschen verletzt" worden.

Benzema wies zurück, 2008 mit der jungen Frau bezahlten Sex gehabt zu haben, wie diese es gegenüber Ermittlern gesagt hatte. Die Staatsanwaltschaft sah es als "zumindest zweifelhaft" an, dass die junge Frau wirklich Sex mit Benzema hatte. Benzemas Anwalt sagte nach dem Urteilsspruch, sein Mandant - der bei der Urteilsverkündung ebenfalls nicht anwesend war - habe "von Anfang an" seine Unschuld beteuert.

Untersuchungsrichter "korrigierte" Staatsanwaltschaft
Die Affäre um die Nationalspieler war im Frühjahr 2010 bekannt geworden, wenige Monate vor der WM in Südafrika. Die Polizei war im Zuge von Ermittlungen um den Pariser Nachtclub "Zaman Cafe", in dem Prostituierte ein- und ausgingen, auf Zahia gestoßen. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen Ribery und Benzema im November 2011 zu den Akten legen wollen. Ein Untersuchungsrichter ordnete aber dennoch einen Prozess an - er argumentierte, den Fußballern habe nicht verborgen bleiben können, dass Zahia minderjährig war. Diese Ansicht setzte sich allerdings in vier Verhandlungstagen nun nicht durch.

Das Gericht erklärte in seiner Urteilsbegründung, dem Bayern-Mittelfeldspieler und dem Stürmer von Real Madrid könne nicht nachgewiesen werden, das wahre Alter von Zahia D. gekannt zu haben. Auch sei teilweise nicht einmal erwiesen, dass die Treffen wie von der heute 21-Jährigen angegeben tatsächlich stattgefunden hätten.

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(Bild: KMM)



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