"Stabiler als Beton"

Erdbeben-Stadt Christchurch baut Karton-Kathedrale

Ausland
16.04.2012 11:55
Auf ungewöhnliche Mittel greift die neuseeländische Stadt Christchurch im Falle ihrer durch mehrere Erdbeben zerstörten Kathedrale zurück. Das einst mächtige Gotteshaus soll nun zumindest vorläufig durch eine Karton-Version (im Bild der Entwurf) ersetzt werden. Der Architekt versichert, dass diese Variante sicherer sei als jedes Beton-Gebilde - und sollte sie doch einstürzen, wird's auch nicht so teuer.

Die Anglikanische Kirche Neuseelands stellte am Montag die Pläne für das von dem japanischen Architekten Shigeru Ban entworfene A-förmige Gebäude vor. Die Kathedrale aus Karton-Röhren - freilich verstärkt durch Holzbalken und Stahlträger - soll Platz für 700 Menschen bieten und umgerechnet knapp drei Millionen Euro kosten.

Das "leichte" Gotteshaus könne ein Ort werden, "zu dem die Menschen kommen und darüber nachdenken können, was wir durchgemacht haben - und an dem sie hoffentlich eine Inspiration für die Zukunft bekommen können", sagte Projektchef Richard Gray.

Ähnliche Projekte in Japan, Italien und Haiti
Architekt Ban hatte bereits nach Erdbeben für die japanische Stadt Kobe, das italienische L'Aquila und Haiti Gebäude aus Karton entworfen. Die Standfestigkeit von Gebäuden habe nichts mit der Härte der verwendeten Materialien zu tun, sagt Ban. Betongebäude könnten leicht von Erdbeben zerstört werden, bei Papierkonstruktionen sei dies hingegen nicht der Fall.

Bei dem Erdbeben vom Februar 2011, bei dem in Christchurch 185 Menschen starben, war die Kathedrale schwer beschädigt worden und der Turm eingestürzt (Bild 2). Bei Beben im Juni und Dezember trug das 131 Jahre alte Kirchengebäude weitere Schäden davon. Ein Wiederaufbau der ursprünglichen Variante hätte nach Kirchenangaben rund 60 Millionen Euro gekostet.

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