Allein dieser Preissprung von 2,5 Cent verteuerte über Nacht eine 55-Liter-Tankfüllung um rund 1,40 Euro. Absolut unerklärlich scheint auch die starke Anhebung bei Diesel-Treibstoff. Dieser stieg am Dienstag von im Schnitt 1,416 Euro je Liter um zwei Cent auf 1,436 Euro - im Schnitt, wohlgemerkt. Die teuersten Tankstellen verlangten sogar über 1,60 Euro.
"Absolut nicht mehr erklärbar"
"Diese Erhöhung ist absolut nicht erklärbar", kritisiert ARBÖ-Sprecher Thomas Woitsch die Ölmultis. Zum einen würden die Produktpreise in Rotterdam derzeit stagnieren, zum anderen gehe der Preis für Rohöl sogar leicht zurück. Außerdem müsste das in US-Dollar gehandelte Öl durch den zuletzt besseren Euro-Kurs billiger werden, meint der ARBÖ-Experte.
Der ÖAMTC rechnete am Dienstag zudem vor, dass Diesel und Benzin in den letzten fünf Jahren zu Ostern stets teurer waren als drei Wochen davor. So seien die Spritpreise an Österreichs Tankstellen im Oster-Vergleich im Schnitt um bis zu fünf Prozent höher als kurz davor. Die Mineralölkonzerne würden anstehende Preissenkungen schlicht nicht durchführen, kritisiert der ÖAMTC.
"Preisanstieg hat nichts mit Ostern zu tun"
Die Preisanstieg habe nichts mit Ostern zu tun, entgegnet der Obmann des Tankstellen-Fachverbandes in der Wirtschaftskammer, Alexander Piekniczek: "Treibstoff wird ständig teurer, das geht wahrscheinlich auch nach Ostern weiter." Neben der Nachfrage würden auch die Produktionskosten höher. Die Ölkonzerne müssten immer mehr in der Tiefsee und in der Antarktis bohren.
"Die Tankstellenbetreiber sind die, die von den Autofahrern geschimpft werden", sagt Piekniczek, "doch die Pächter haben kaum Einfluss auf die Preise." Diese würden den Tankstellen von den Mineralölkonzernen elektronisch oder per E-Mail mitgeteilt. Dass der Preis zu Ostern künstlich hoch sei, glaubt der WK-Fachmann nicht, der Konkurrenzdruck der Anbieter sei stark genug. Von sinkenden Ölpreisen könne überdies keine Rede sein.
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