Schütze (18) in Haft

Attentat auf Schüler: Rätselraten über Motiv

Österreich
10.05.2018 09:40

Nachdem am Mittwoch vor einer Schule in Mistelbach in Niederösterreich ein 19-Jähriger von einem Schuss aus einer Schrotflinte getroffen und verletzt worden war, ist noch am Mittwochabend in Wien ein Verdächtiger in Haft genommen worden. Es handelt sich um Mario S., einen 18-jährigen Grundwehrdiener aus Österreich. Er schoss nach Polizeiangaben „ohne Vorwarnung“ auf den 19-Jährigen, als dieser die Schule in Mistelbach verließ. Danach hatte er sich selbst den Behörden gestellt. Der Grundwehrdiener hatte die Schrotflinte vom Typ Baikal samt Munition Tage zuvor in einem Waffengeschäft gekauft, das Gewehr war auf ihn registriert. Das Motiv der Tat liegen noch im Dunkeln.

Am Mittwoch kurz vor 14 Uhr wurde vor dem Eingang des Bundesschulzentrums in Mistelbach plötzlich ein Schuss abgefeuert. Der 19-Jährige wurde von den Schrotkugeln unter anderem im Gesicht verletzt. Es geht ihm „den Umständen entsprechend gut“, hieß es am Donnerstag. Der Schütze ergriff nach dem Schuss aus 25 Metern Entfernung die Flucht, seine Flinte warf er in der Nähe des Tatorts weg - sie wurde später von der Polizei sichergestellt.

Augenzeuge schildert Vorfall
Ein 17-jähriger Augenzeuge, der gerade auf dem Weg zum Turnunterricht war, berichtete schockiert: „Ich bin gerade aus dem Schulgebäude herausgekommen. Plötzlich habe ich den Burschen gesehen. Er hat seltsam umhergezappelt. Ich dachte erst an einen möglichen Anfall. Ich bin dann erst weitergegangen und dachte nichts weiter, aber dann hat er plötzlich zu schreien angefangen, gemeint, er sei angeschossen worden und verletzt, hat gebeten, dass man die Rettung alarmiert.“

Schüler unter Schock
Herbeieilende Lehrer setzten die Rettungskette in Gang, kümmerten sich um den blutenden Verletzten. Wie versteinert seien die schockierten Mitschüler dagestanden, als sie das vor Schmerzen schreiende Opfer am Boden liegen sahen. Währenddessen leitete die Polizei eine großräumige Alarmfahndung nach dem Täter ein, der sich schließlich am Abend in Wien stellte und inzwischen in die Justizanstalt Korneuburg gebracht wurde.

„Er wollte etwas Großes durchführen“
Der Verdächtige stammt aus Österreich. Auch das Opfer besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft, er stammt aber ursprünglich aus dem arabischen Raum. Gegen den Soldaten Mario S. wird nun wegen Verdachts des Mordversuchs ermittelt. Bei einer Hausdurchsuchung wurde den Angaben zufolge eine Gaspistole entdeckt.

Auch in Bezug auf mögliche Zeugen laufen Erhebungen. „Er wollte etwas Großes durchführen. Man kann von Glück sprechen, dass nicht mehr passiert ist“, wird ein Insider vom „Kurier“ zitiert. Die Polizei bestätigt das nicht. „Ob noch weiterreichende Tathandlungen geplant waren“, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. „Derzeit bestehen keine Hinweise auf weitere Mittäter“, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Donnerstagnachmittag mit. Ein rassistischer bzw. extremistischer Hintergrund könne ausgeschlossen werden.

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