Expertise legt nahe:

Linzer Doppelmörder ist eine „lebende Zeitbombe“

Oberösterreich
30.01.2018 05:54

Er war zurechnungsfähig, leidet aber unter einer psychischen Erkrankung – und er ist deswegen eine „lebende Zeitbombe“, könnte erneut morden: Das ist die Quintessenz des Gutachtens von Psychiaterin Adelheid Kastner über Mohamed H. (54), den geständigen Doppelmörder von Linz-Urfahr. Er soll in eine Anstalt.

Das brutale Verbrechen schockte Ende Juni ganz Österreich: Mohamed H. (54) hatte seit Jahren vor allem mit einem hochbetagten Ehepaar Kontakt, das er regelmäßig belieferte. Am 29. Juni attackierte er die 85-Jährige und den 87-Jährigen völlig unvermittelt in ihrem Haus. Die Frau soll er erdrosselt, den Mann mit einem Stock erschlagen haben. Danach legte er in der Küche Feuer.

Geständnis nach Bluttat
Nach der Bluttat fuhr  der Tunesier zur Polizeidirektion und legte dort ein Geständnis ab. Er habe die Pensionisten, deren Sohn als Beamter in der oberösterreichischen Landesregierung für ein Ressort von Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP) tätig ist, aus „Hass auf die Gesellschaft“ umgebracht.

Expertise ist eindeutig
Das psychiatrische Gutachten ist eindeutig: Mohamed H. wusste, was er tat. Er hat aber eine psychische Erkrankung, die ursächlich war für die Tat. Und er bleibt deswegen auch gefährlich, es steht zu befürchten, dass er weitere ähnliche Verbrechen begehen könnte.

Es wird eine Einweisung in eine Anstalt
„Damit liegen die Voraussetzungen für den Paragraf 21, Absatz 2 vor“, erklärt Philip Christl von der Linzer Staatsanwaltschaft. Gemeint ist die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, kombiniert mit einer Haftstrafe. Mohamed H. wird wahrscheinlich bis zum Lebensende gesiebte Luft atmen.

Christoph Gantner/Kronen Zeitung

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