In der Hauptstadt, wo 200.000 Deutsch-Türken leben, konnten sich viele damit trösten, dass nun wenigstens eine "ihrer" Mannschaften im Endspiel steht. Es ging Schlag auf Schlag. Im Clubhaus des Fußballvereins Türkiyemspor Berlin in Kreuzberg gab es nach dem 1:0 in der 22. Minute Riesenjubel und Böllerschüsse.
Kurz danach konnten die Schlachtenbummler auf der Fanmeile in Freudentänze ausbrechen, als Bastian Schweinsteiger den Ausgleich erzielte. Als die Elf von Joachim Löw in der 79. Minute in Führung ging, johlten die Fans: "Einer geht noch, einer geht noch rein". Der Wunsch ging in Erfüllung.
Zwischenfälle gab es in der Hauptstadt nicht. Die Stimmung sei "sehr ausgelassen und sehr friedlich", sagte ein Polizeisprecher. Ganz so idyllisch wie zur WM 2006, als die Fanmeile viele internationale Besucher hatte und bei Familien beliebt war, ging es im Tiergarten aber nicht immer zu. Reichlich Bier, Plastik-Pickelhauben in Schwarz-Rot-Gold und wildes Pinkeln im Gebüsch - männliche Fußballanhänger dominierten zeitweise das Treiben. Rund eine halbe Million Besucher zählte der Veranstalter bei der Neuauflage der Fanmeile. Die Polizei sprach von 130.000 Menschen, die auf dem Gelände Platz finden.
Randale in Dresden
Weniger schön ging es in Dresden zu, wo Polizeiangaben zufolge mehrere Dönerbuden teilweise zerstört wurden. Mehrere Menschen wurden bei den Randalen verletzt. Es sei zu Sachbeschädigungen in den türkischen Geschäften in der Dresdner Neustadt gekommen, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht zum Donnerstag.
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