In einem Leserbrief wurde kritisiert, dass bei der Gedenkmesse auch eine Kerze für den Amokläufer Arthur A. angezündet wurde. Als gläubige Christin und Pädagogin halte ich genau dieses Zeichen für notwendig. Ich verurteile die Tat aufs Schärfste. Ich trauere mit den Familien der zehn Opfer. Und dennoch: Wenn ich das Bild von Arthur A. mit seiner Katze sehe, frage ich mich, was dieser junge Mensch gebraucht hätte, damit diese schreckliche Tat hätte verhindert werden können. Dieser traurige Blick. Man spürt, wie viel ihm die Nähe zu diesem Tier bedeutete. Eine Katze verurteilt nicht. Eine Katze verletzt nicht. Vielleicht war sie das Einzige in seinem Leben, das ihn nicht abgelehnt hat. Der hervorragende Artikel von Martina Prewein gibt eine mögliche Antwort. Die Nachricht seiner ehemaligen „Klassenkameraden“: „Arthur, lebst du eh noch?“ spricht Bände. Braucht es noch mehr Hinweise für Mobbing? Es geht nicht darum, Schuld zu verschieben. Aber wir müssen uns fragen: Wie viele Anzeichen ignorieren wir im Alltag? Wie oft fehlt es an echter Zuwendung und Akzeptanz, gerade bei jenen, die anders sind und leise leiden? Auch seine Mutter, die ihn liebte, leidet jetzt unvorstellbar. Mitgefühl für sie – und ja, auch für ihn – ist kein Verrat an den Opfern. Es ist ein Zeichen von Menschlichkeit. Diese eine Kerze brennt nicht für die Tat, sondern für einen Menschen, den vielleicht niemand rechtzeitig gesehen hat. Und sie mahnt uns, künftig besser hinzusehen.
Name und Adresse der Redaktion bekannt,
Erschienen am Mo, 16.6.2025
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