Richtig, dass in der „Krone“ immer wieder auch Fotos gequälter Tiere veröffentlicht werden. Viele gestresste und/oder gelangweilte Menschen orientieren sich mehr nach Bildern. Die so untermauerten Tatsachen öffnen zunehmend die Erkenntnis, dass in den meisten Betrieben mit konventioneller Massentierhaltung nach gesetzlich (leider noch immer erlaubtem) Mindeststandard Schweine, Rinder, Geflügel in zu großer Zahl zusammengepfercht leben müssen. Die Verantwortung für diese Missstände liegt nicht nur bei den so wirtschaftenden Bauern, sondern mehr noch bei Großhändlern und Handelsketten, die die niedrigen Erzeugerpreise bestimmen, sowie bei Politikern und Parteien, die dieses System lenken, den biologischen Landbau immer noch bremsen. Es sind weniger die oft geschmähten EU-Abgeordneten, mehr schon die EU-Kommission, deren Mitglieder jedoch von den nationalen Regierungen entsandt werden. Von Österreich bisher Franz Fischler und Johannes Hahn, beide ÖVP. Die Themen und Grundzüge, die die EU-Kommission an Gesetzesvorschlägen ausarbeitet und dem EU-Parlament, das kein wirkliches ist, zur Beschlussfassung vorlegt, wird in den meisten Fällen vorher vom Rat der 27 Regierungschefs und dem Rat der nationalstaatlichen Fachminister, z. B. Agrarminister, festgelegt. So läuft es auch bei den Tiertransporten. Die genannten EU-Gremien beschließen zwar den Rahmen, dass immer noch lange Tiertransporte bis in den Nahen Osten zulässig sind, ohne auch für Kontrollen über Tränkung und Fütterung zu sorgen, aber der Druck, der von der Massentierhaltung kommt, mit Überproduktion von Schweinen und Rindern, drängt zu Exporten. Das Vieh lebend zu transportieren kommt oft billiger, entspricht auch rohen religiösen Sitten in mehreren Ländern, die Tiere dort schächten zu können. Einflussreiche Händler und Transportunternehmen sind daran interessiert, während diese Branchen umgekehrt auch damit verdienen, Billigfleisch nach Österreich und Europa zu bringen. Ein Teufelskreis, um des Geldes willen – auf Kosten verantwortungsbewusst wirtschaftender Bauern und erst recht einer riesigen Zahl gequälter Tiere. Höchste Anerkennung gebührt dagegen den langsam mehr werdenden Bauern, die auf Massentierhaltung verzichten, Mehrarbeit durch biologischen Landbau und Direktvermarktung auf sich nehmen und nicht zuletzt den Konsumenten, die entweder ihren Fleischkonsum einschränken, mehr auf gesundes Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, umsteigen und vermehrt zu etwas teureren, aber nicht so mit Stresshormonen und Pestiziden belasteten Lebensmitteln greifen.
Karl Semmler, Bad Blumau
Erschienen am So, 24.9.2023
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