Kanzler Sebastian Kurz hat das fragwürdige „Glück“, dass gleich zu Beginn seiner neuerlichen Regierungsperiode, zwei Ereignisse stattfinden, die die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Coronavirus und der von Erdoğan lancierte Flüchtlingsansturm bieten Kanzler Kurz die Bühne, die er am liebsten hat. Er kann den besorgten Retter der Nation spielen, was aber in der Flüchtlingsfrage auf Kosten der Ärmsten geht, wenn er es ausschließlich als Erpressung Erdoğans interpretiert. Von Mitleid und Humanismus keine Spur zu erkennen. Es geht nur darum, die armen Menschen zurückzudrängen. Schreckliche Bilder, die man in Griechenland gesehen hat. Da muss man sich als Österreicher schon ein bisschen schämen, vor allem dann, wenn man sieht, wie andere reagieren. Über 100 deutsche Städte erklären sich bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Das ist konstruktives und humanitäres Migrationsverhalten und stände auch uns Österreichern gut an.
Franz Unterholzner sen., Salzburg
Erschienen am Do, 5.3.2020
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