Geschichtlich bewanderte Österreicher mussten ein paar Stunden lang vermuten, eine neue Affäre Oberst Redl (die die k. u. k. Monarchie 1913 erschütterte) ist in der Republik Österreich ausgebrochen – verließ man sich auf die Medien. Es ist dem Geheimdienstexperten Beer, der im „Mittagsjournal“ am 9. November zur Sprache kam, zu danken, dass die „Gefahr“ sich doch sehr verkleinert hat – erwartungsgemäß, wenn man den Hausverstand hat walten lassen. Der sagt uns, dass jeder Staat spioniert – auch Österreich. Begriffe wie Freundschaft spielen da – wie auch in der Politik – keine Rolle. Das hat sogar Frau Merkel bemerken müssen. Was auffällig war am aktuellen Fall, das war der Lärm darum, werden doch geheimdienstliche Dinge üblicherweise diskret abgehandelt. Das stellte auch (verwundert) Experte Beer fest. Hier muss wohl mit einiger Logik weitergedacht werden – an den Tanz von Minister Kneissl mit Präsident Putin. Jetzt bleibt nur noch die Frage, warum die österreichische Abwehr nicht früher draufgekommen ist. Dass der Tipp von einem ausländischen Dienst kam, lässt auch die Vermutung zu, dass Österreich nicht aus dem Informationsaustausch der Dienste ausgeschlossen ist. Womit eine weitere Blase geplatzt ist.
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