Das schwerst verschuldete Italien ist gerade dabei, die europäische Einheitswährung Euro an die Wand zu fahren. Zwei extrem populistische Parteien bilden eine Regierung mit einem vollkommen unerfahrenen Ministerpräsidenten und propagieren offen, sich nicht mehr an die Konvergenzkriterien des Euro halten zu wollen. So etwas gab es bisher noch nie. Zwar wird bei den Statistiken seit Jahren geschummelt und längst schon eine Schuldenübernahme durch die Nordstaaten des Euro im Geheimen praktiziert, aber dass eine italienische Regierung jetzt ganz offen bei der EZB eine Entschuldung einfordert und gleichzeitig noch mehr nicht erarbeitetes und vorhandenes Geld unter das Wahlvolk streuen möchte, schlägt dem Fass sprichwörtlich den Boden aus. Das kann für den Euro nur schlecht ausgehen. Denn Deutschland, Österreich und Co. sind sicherlich nicht bereit, die südliche Schuldenmacherei auf ewig finanzieren zu wollen, zumal dadurch die hart verdienten Vermögen der eigenen Bürgerinnen und Bürger wegen der langfristigen Nullzinspolitik sukzessive entwertet werden. Wir stehen absehbar daher vor einer Spaltung des Euro in einen weichen Süd- und einen harten Nordeuro. Dass damit auch ein Stück europäischer Frieden und Einigkeit den Bach hinuntergeht, ist den italienischen Chaospopulisten vollkommen egal. Sie haben ja ein gutes Beispiel an Rücksichtslosigkeit beim trotzigen Mann im Weißen Haus in Washington gefunden.
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