In der Schule haben wir von den sieben Weltwundern gelernt, allesamt in der Antike errichtet und meistens Baudenkmäler (z. B. der Koloss von Rhodos, Pyramiden von Gizeh, die Zeus-Statue). Zum Teil sind sie noch erhalten, und wir bestaunen, wie das die damaligen Menschen fertiggebracht haben, wo sie doch nicht die technischen Mittel von heute hatten. Wenn man die Augen aufmacht, so stellt man fest, dass es auch in der Neuzeit, in der modernen Welt von heute, Weltwunder gibt – Wunder politischer Art, die man kurz zuvor für unmöglich gehalten hatte. 1989 Fall der Berliner Mauer mit anschließender Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1991 – das kann als politisches Weltwunder bezeichnet werden. Ende 1991 folgte die Implosion der mächtigen Sowjetunion mit dem Zerfall in die Einzelteile Russland, Ukraine, Kasachstan, Weißrussland u. a., was noch kurz vorher für ein Hirngespinst gehalten worden war. Und nun, 2018, bahnt sich in Korea ein neues politisches Wunder an. Zwei Staaten, die sich über ein halbes Jahrhundert lang hassend und waffenstarrend gegenüberstanden, scheinen auf Vernunft und Frieden einzuschwenken. Sind all die atomaren Drohungen von Kim Jong-un tatsächlich vorbei, oder ist alles nur eine Finte?
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