"Krone"-Interview

Angelina Jolie: “Meine Schwäche ist die Liebe”

Adabei
11.07.2010 08:02
US-Filmstar Angelina Jolie sprach mit "Krone"-Korrespondent Dierk Sindermann im Ritz Carlton Hotel im mexikanischen Badeort Cancun über ihren neuen Streifen "Salt", ihre Kinder und Partner Brad Pitt. Und laut Sindermann ist alles an dieser Frau echt. Was sie denkt und fühlt, das sagt sie. Und was sie sagt, das kann man für bare Münze nehmen.

"Krone": Warum ließen Sie sich für einen Film wie "Salt" verpflichten, der pure Action ist?
Angelina Jolie: Da saß ich abends auf meinem Bett. Im Nachthemd. Ich fühlte mich sehr weiblich. Und da kam mir der Gedanke, dass ich Feuer unter dem Hintern brauchte. Etwas, das mich körperlich  beansprucht. Und "Salt" war genau die richtige Rolle für mich.

"Krone": Sie werden als Doppelagentin gefoltert. Wie reagieren Ihre Kinder auf solche Szenen?
Jolie: Dummerweise haben sie die Vorschau gesehen. Pax war sehr böse, dass da jemand seiner Mami wehtun wollte. Für die Kinder ist das verwirrend. Allein schon, wenn ich zur Tarnung meine Haarfarbe  ändere.

"Krone": Von Brünett auf Blond und dann Schwarz. Sie tragen sogar eine Bubikopf-Frisur.
Jolie: Von der Shiloh sehr angetan war. Sie will, dass ich mir die Haare so schneiden lasse.

"Krone": Haben Sie denn als Mutter von sechs Kindern keine Angst, dass Ihnen bei Action-Szenen etwas zustößt?
Jolie: Da vertraue ich den Stuntleuten. Sie klettern für mich an Hauswänden hoch, um sicherzustellen, dass mir nichts passieren kann. Aber Sie haben recht. Ich sollte etwas mehr Angst haben. Denn ich habe in meinem Leben die Furchtlosigkeit bis zur Grenze der Dummheit getrieben. Und ich habe die  Narben, die das bezeugen.

"Krone": Wie stand Brad dazu, dass seine Frau nur ein Jahr nach ihrer Schwangerschaft wieder ins Action-Geschäft einsteigen wollte?
Jolie: Er hat mich unterstützt, weil er weiß, dass ich Spaß an dieser Art Filmen habe. Und schließlich hat bei uns die persönliche Action bei "Mr. und Mrs. Smith" angefangen.

"Krone": Wie wird man so schnell wieder fit für eine Rolle, die einem alles abverlangt?
Jolie: Ich habe eine ganze Woche gebraucht, bis ich überhaupt wieder joggen konnte. In den ersten Drehtagen habe ich gedacht, dass ich das nicht durchhalte. Aber am Ende hat es mir geholfen, wieder meinen alten Körper zu bekommen.

"Krone": Und dann die gefährlichen Motorrad-Jagden.
Jolie: Früher bin ich öfter mit Brad Motorrad gefahren. Doch ich war völlig aus der Übung. Brad hat mir geholfen, dass ich wieder sattelfest wurde.

"Krone": Gibt es an Ihnen überhaupt eine Schwäche?
Jolie: Wenn Sie so wollen, ist es die Liebe für Brad und meine Kinder. Wenn meiner Familie etwas zustößt, dann würde ich zusammenbrechen. Allein schon bei dem Gedanken, dass es ihnen nicht gut gehen oder sie in Gefahr sein könnten, werden mir die Knie weich.

"Krone": Die Liebe ist also Angelina Jolies Achillesferse.
Jolie: Ja. Aber die Liebe macht das Leben erst lebenswert.

"Krone": Ihre wird ständig durch Gerüchte in Frage gestellt.
Jolie: Um uns werden Seifenopern gedichtet. Brad und ich lieben es, zusammen zu sein. Wir brauchen es. Wir sind nie länger als drei Tage getrennt.

"Krone": Möchten Sie nicht manchmal lieber von "meinem Mann" als von "Brad" reden?
Jolie: Viele Leute in unserer Umgebung tun das schon. Und wir fühlen uns wie ein Ehepaar. Aber wir haben nichts dagegen, auch offiziell zu heiraten. Ich glaube, wir tun es, wenn die Kinder es wollen.

"Krone": Und dann das Nomadenleben beenden?
Jolie: Auch das werden die Kinder bestimmen. Eines Tages, wenn sie Freundschaften schließen, sagen sie bestimmt: "Lass uns hierbleiben."

"Krone": Ist das nicht jetzt schon ein Problem, wenn die Kinder schulpflichtig werden?
Jolie: Noch nicht. Wir haben zwei Lehrer, die mit uns reisen. Die Kids gehen jeden Tag von 10 Uhr Früh bis 4 Uhr Nachmittag in den Unterricht. Eben nur zuhause.

"Krone": Und wer übernimmt die elterlichen Pflichten?
Jolie: Derjenige, der nicht arbeitet. Im Moment (Angelina dreht den Thriller "Der Tourist" in Venedig) ist das Brad. Ich sage ihm immer: "Du bist mir etwas schuldig." Denn er hat genug Zeit, das Leben in Venedig zu genießen. Er entwirft Skulpturen, baut Möbel. Kurz, er geht ganz in der traditionellen Männerrolle auf.

"Krone": Und was passiert, wenn Sie und Brad noch einmal einen gemeinsamen Film drehen? Zum Beispiel die Fortsetzung von "Mr.  und Mrs. Smith"?
Jolie: Erst einmal müssten wir jemand finden, der sich als Aufsichtsperson für unsere Kinder eignet. Und selbst dann wird wohl nichts aus "Mr. und Mrs. Smith 2". Wie soll es weitergehen? Die beiden sind verheiratet und haben Kinder? Dann können wir uns auch gleich selbst spielen.

"Krone": Mit anderen Worten, es wird nichts aus einer Zusammenarbeit von Angelina Jolie und Brad Pitt.
Jolie: Wir arbeiten doch schon  jeden Tag zusammen. Und zwar an dem Wichtigsten, was es auf der Welt gibt - einer Familie.

Interview: Dierk Sindermann

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(Bild: kmm)



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