Innere Kündigung

So entkommst du dem Motivationstief

Wirtschaft
14.02.2011 14:50
Du sitzt zwar an deinem Schreibtisch, doch in Wahrheit bist du ganz weit weg. Nein, kein schöner Tagtraum an den Stränden der Malediven. Du hast dich von deinen beruflichen Pflichten verabschiedet, innerlich gekündigt. Dieses Phänomen findet sich in der heutigen Arbeitswelt immer häufiger. Die Arbeit wird auf ein gerade noch verträgliches Mindestmaß reduziert. Engagement: null. Motivation: minus eins. Hier erfährst du, welche Wege dich aus der Motivationsfalle führen und deine Lebensqualität wieder steigern.

Innere Kündigung – was ist das?
Entschließt sich ein Arbeitnehmer dazu, seine Leistungsbereitschaft und auch seinen Arbeitseinsatz bewusst zurückzunehmen, aber ohne andere darüber zu informieren, dann spricht man von innerer Kündigung. Der Prozess vollzieht sich schrittweise und meist ganz unauffällig, da der Arbeitnehmer seinen Job behalten möchte – Dienst nach Vorschrift ist hier eine gerne verwendete Bezeichnung. Der Mitarbeiter fiebert nur mehr dem Feierabend entgegen und reduziert seinen Arbeitseinsatz auf ein Minimum. Ist eine Aufgabe erledigt, tut er beschäftigt, bis etwas Neues an ihn herangetragen wird.

Die Situation ist für den Mitarbeiter jedoch extrem belastend, weil die Zufriedenheit aus der Arbeit fehlt, und wirkt sich längerfristig auf die gesamte Lebensqualität aus. Gleichzeitig verhindert jedoch oft Angst vor Veränderung die tatsächliche Kündigung und die Suche nach einer erfüllenderen Aufgabe. Und der Einzige, der leidet, ist der Mitarbeiter selbst. Denn das Unternehmen bekommt von der Situation oft gar nichts mit. Oder reagiert mit Konsequenzen. Und damit kommt noch mehr Frust dazu.

Wie kommt es zum innerlichen Abschied?
Die Ursachen für die innere Kündigung können vielschichtig sein. Oft sind enttäuschte Erwartungen der Grund für die Abkehr vom Job. Versprechungen, die nicht gehalten wurden. Leistungen, die nicht anerkannt werden. Aber auch Veränderungen in den persönlichen Zielen können dazu führen, dass der Job als einfach nicht mehr passend wahrgenommen wird.

Typische Situationen, die zu innerer Kündigung führen, sind beispielsweise ein schlechtes Verhältnis zum Vorgesetzten oder zu Kollegen bzw. Mobbing oder schwelende Konflikte, wie z.B. die arbeitgeberseitige Kündigung eines langjährigen Kollegen. Auch eine Versetzung innerhalb des Unternehmens, die als Degradierung wahrgenommen wird, kann zu einer innerlichen Loslösung führen. Ebenfalls eine kritische Situation ist die wahrgenommene Schlechterstellung gegenüber Arbeitskollegen oder Freunden, die vermeintlich weniger arbeiten, aber besser verdienen. Aber auch die Einteilung zu Arbeiten, die der Mitarbeiter als sinnlos empfindet, wie beispielsweise Projekte, die schon bei Start als unrealisierbar gelten, können zur inneren Kündigung führen.

Wege aus dem Motivationstief
Was man gegen diese Art von Motivationstief tun kann, ist nicht einfach zu beantworten. Denn: Eine Patentlösung gibt es nicht. Am besten ist es, wenn du es gar nicht erst zur inneren Kündigung kommen lässt. Stört dich etwas an deiner Situation, dann solltest du diese Punkte sammeln und möglichst rasch mit deinem Vorgesetzten über mögliche Lösungen sprechen. Stellt sich nach einiger Zeit keine Änderung ein, solltest du dich um einen neuen Job umsehen – bevor dein Frust so groß wird, dass er deine Ausstrahlung beeinflusst.

Auch wenn du bereits in der Motivationsfalle gefangen bist, solltest du das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen und offen mit ihm sprechen. Zeigt er kein Verständnis, dann weißt du, was du zu tun hast. Denn du hast deine Zufriedenheit selbst in der Hand. Der Schritt erfordert zwar viel Mut, doch ist langfristig besser, als ein Frustpaket mit sich herumzutragen, das gravierende Auswirkungen auf dein gesamtes Leben hat. Auch das Gespräch mit einem Psychologen kann helfen.

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