Die MPC-Wissenschaftler sind für die Erfassung von Asteroiden, Kleinplaneten und Kometen zuständig. Vergangene Woche schlugen sie plötzlich Alarm: Der Asteroid "2007 VN84" rase auf die Erde zu und werde sie ihren Berechnungen zufolge nur um knapp 12.000 Kilometer verfehlen - was einer der engsten jemals registrierten Vorbeiflüge gewesen wäre.
Wenig später mussten die Astronomen aber kleinlaut Entwarnung geben. Es handle sich nicht um einen Killer-Asteroiden, sondern um die europäische "Rosetta"-Sonde. Sogleich machten die Wissenschaftler die "beklagenswerte Verfügbarkeit von Positionsinformationen über ferne künstliche Objekte" für ihre Blamage verantwortlich und forderten für die Zukunft, dass alle Daten über Raumsonden zentral abrufbar sein sollen.
"Rosetta" soll in Kometen-Umlaufbahn eintreten
"Rosetta" wurde bereits 2004 ins Weltall geschossen, um erstmals in der Geschichte der Raumfahrt in direkten Kontakt mit einem Kometen zu treten. "Das Besondere an der Mission ist, dass wir in eine Umlaufbahn um den Kometen eintreten wollen", erklärt "Rosetta"-Projektwissenschaftlerin Rita Schulz vom europäischen Weltraumforschungszentrum Estec.
Um es aber mit der hohen Geschwindigkeit des Kometen aufnehmen zu können, muss "Rosetta" einige Male zwischen Erde und Mars Schwung holen und sich von den Planeten jeweils wie ein Hammer zurück ins All schleudern lassen. Keine Rakete wäre in der Lage, der Sonde eine ausreichend hohe Geschwindigkeit mitzugeben. Die Endgeschwindigkeit zur Erfüllung der Mission soll die Euro-Sonde dann nach dem letzten "Swing-By" im Jahre 2009 erreichen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.