Rekordschmelze

Nordwest-Passage der Arktis ist eisfrei

Wissenschaft
15.09.2007 19:09
Die berühmte Nordwest-Passage zwischen Atlantik und Pazifik ist eisfrei - das stellte die europäische Raumfahrt-Agentur ESA anhand jüngster Radarbilder fest. Allein im vergangenen Jahr sei laut ESA eine Eisfläche von einer Million Quadratmetern in der Arktis geschmolzen. Grund für die Rekord-Schmelze: die rasch fortschreitende Erderwärmung.

Die Nordwest-Passage in der Arktis ist vollkommen von Eis befreit und auch per Schiff befahrbar. Die ESA veröffentlichte am Freitag entsprechende Radarbilder, die Anfang September vom Satelliten "Envisat" aus aufgenommen worden waren.

Allein im vergangenen Jahr sei eine Eisfläche von einer Million Quadratmetern in der Arktis geschmolzen, sagte der dänische Meteorologe Leif Toudal Pedersen, Leiter des Polar-View-Projekts, das im Auftrag der ESA aufgrund von Satellitenbeobachtungen die Entwicklung des Eises an beiden Polen verfolgt.

Arktis-Eis im vergangenen Jahr zehn Mal schneller geschmolzen
In den vergangenen zehn Jahren ist die Eisoberfläche laut Pedersen dagegen jährlich nur um etwa 100.000 Quadratkilometer zurückgegangen. Den Rückgang um eine Million Quadratkilometer in nur einem Jahr bezeichnete er als "außergewöhnlich".

Die eisbedeckte Fläche in der Arktis liegt den Angaben zufolge nun bei etwa drei Millionen Quadratkilometern. Die Nordwest-Passage über dem Norden Kanadas sei nun "vollständig befahrbar", teilte die ESA mit. Die Nordost-Passage entlang der sibirischen Küste bleibe hingegen "nur teilweise blockiert". Den bisherigen Tiefststand an Eisfläche in der Arktis markierte den Angaben zufolge die Messung von 2005 mit vier Millionen Quadratkilometern Eis.

Arktis akut von Erderwärmung gefährdet
Das internationale Gremium für Klimawandel bei den Vereinten Nationen (IPCC) hatte in einem Bericht in diesem Jahr die Arktis zu einem von der globalen Erwärmung gefährdeten Gebiet erklärt. Dem IPCC zufolge wird die Arktis im Sommer 2070 nahezu eisfrei sein. Andere Experten sind da weniger optimistisch: Sie halten das schon im Jahr 2040 für möglich.

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