Schwerer Missbrauch

Kind (4) im Darknet: Freund der Mutter verhaftet!

Web
10.10.2017 10:42

Dank der aufsehenerregenden öffentlichen Fahndung mit Missbrauchsfotos eines vierjährigen Mädchens aus dem Darknet haben deutsche Ermittler einen 24-Jährigen aus Niedersachsen festgenommen. Bei dem Mann handelt es sich offenbar um den Lebensgefährten der Mutter des Kindes, der die Kleine monatelang schwer sexuell missbraucht und Bilder davon verbreitet haben soll.

Der Mann stamme aus dem persönlichen Umfeld des kleinen Kindes, sagte der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT), Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk, am Dienstag. Nähere Angaben zu dem Festgenommenen wollen die Ermittler nicht machen. Die "Bild" schreibt allerdings, dass es sich bei dem 24-Jährigen um den Lebensgefährten der Mutter handeln soll. Die Frau und die Großeltern des Kindes hätten sich, als sie die Vierjährige auf den Fotos erkannt hätten, auf einer Polizeistation gemeldet und den Deutschen angezeigt. Die Wohnung des 24-Jährigen sei durchsucht worden, Beweismittel seien sichergestellt worden.

Kind mehrfach schwer sexuell missbraucht, Bilder verbreitet
Dem am Montagabend gefassten Mann, der deutscher Staatsbürger ist, wird vorgeworfen, das kleine Mädchen zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Er soll Aufnahmen des sexuellen Missbrauchs gemacht und diese anschließend auf einer kinderpornografischen Plattform im sogenannten Darknet verbreitet haben. Das Kind ist mittlerweile wieder in elterlicher Obhut. Es sei von einem Polizeipsychologen untersucht wurden. Den Umständen entsprechend soll es dem Mädchen gut gehen.

BKA leitete "sehr seltene" Öffentlichkeitsfahndung ein
Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hatte in Abstimmung mit der Generalstaatsanwaltschaft den ungewöhnlichen Schritt, Fotos vom Opfer zu veröffentlichen, als letzte Maßnahme zur Identifizierung des Täters begründet. Denn vom Täter waren auf den Fotos keine Spuren zu sehen gewesen. "Es ist sehr selten, dass wir mit Bildern der Opfer an die Öffentlichkeit gehen", so Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk laut "Bild". "Das passiert wirklich erst dann, wenn sämtliche weitere Ermittlungsansätze ausgeschöpft sind und wir keine andere Möglichkeit sehen, den Täter zu identifizieren."

Die Kinderporno-Szene spielt sich nach Einschätzung von Ermittlern mittlerweile überwiegend im Darknet, dem verborgenen Teil des Internets, ab. Dort können sich Internetnutzer fast komplett anonym bewegen. Dieser Bereich des Internets wird von Menschen genutzt, die viel Wert auf Privatsphäre legen oder in einem repressiven politischen System leben - aber auch von Kriminellen.

Ähnlicher Fall im Mai auch in Wien
In einem anderen Fall waren Ermittler in Wien über ein Foto eines Missbrauchsopfers auf die Spur von Kinderschändern gekommen - eine Lehrerin hatte im Mai das sieben Jahre alte Mädchen aus Wien-Favoriten erkannt. Der Vater soll in dem Fall seine Tochter und ihren zwei Jahre jüngeren Bruder über Jahre schwer sexuell missbraucht und dies auch gefilmt haben. Außerdem soll er seine Kinder über eine Darknet-Plattform mindestens an zwei andere Männer vermittelt haben.

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