"Todesliste" in HTL

Schüler in Eisenstadt vom Unterricht suspendiert

Österreich
29.11.2006 17:01
Nach Amokläufen in den USA und Deutschland schrillen in der HTL Eisenstadt die Alarmglocken: Ein 17-Jähriger soll eine Todesliste mit Namen von Lehrern und Klassenkameraden führen. Jetzt reagierte die Behörde: "Der Schüler darf zwei Wochen nicht zum Unterricht."

Ein brisanter Fall: Der Jugendliche hat in der HTL in Eisenstadt einen schlechten Ruf. Er gilt als Außenseiter und rabiat. Schon öfters soll der 17-jährige Burgenländer seine Mitschüler bedroht haben. Jetzt brachten Klassenkameraden den Stein ins Rollen. Sie berichteten von einer "Todesliste", die der Einzelgänger angeblich angelegt haben soll, um sich an Lehrern und Gleichaltrigen zu rächen.

Eltern schlugen Alarm
Dienstag eskalierte die Aufregung um den Problemschüler. Eltern schlugen Alarm und weigerten sich, ihre Kinder in die Klasse gehen zu lassen. Die Behörde reagierte. "Der Schüler ist für zwei Wochen vom Unterricht suspendiert", erklärt Gerhard Resch, Präsident des Landesschulrates: "In dieser Zeit werden Psychologen den 17-Jährigen untersuchen. Wir werden uns dann nach dem Expertenurteil richten. Als letzte Konsequenz wäre sogar ein Schulausschluss möglich." In dieser Zeit wolle man auch versuchen, dem Betroffenen die Chance zu geben, die Dinge richtig zu stellen, so der Direktor der HTBLA, Stefan Wagner. 

"Wir müssen diese Angelegenheit sehr ernst nehmen, obwohl ich die angebliche Todesliste noch nicht gesehen habe", betont HTL-Direktor Stefan Wagner: "Die genauen Hintergründe kennen wir noch nicht. Wir warten erst die Ermittlungen ab."

Dem Schüler werde in der Zwischenzeit die Chance gegeben, den Stoff mitzulernen. Neben der Möglichkeit einer schulpsychologischen Betreuung soll auch der Jugendanwalt eingeschaltet werden, erklärte Landesschulratspräsident Resch. Geklärt werden soll nun, ob der Schüler in einer Art "Trotzreaktion" leichtfertig Drohungen gegen Jugendliche ausgestoßen habe oder ob der Betroffene "das ernst meint". Dann würde ein Schulausschluss erfolgen.

Die Suspendierung sei "eine vorläufige Maßnahme, um die Sache deeskalieren zu lassen." Eine Liste sei nicht gefunden worden, "irgendjemand hat das gehört", so Resch.

Laut Resch soll der betroffene Schüler Klassenkameraden haben, die auf seiner Seite sind. "Die Jugendlichen wollen mit dem 17-Jährigen Kontakt halten und ihm den Lehrstoff per Internet übermitteln", heißt es. 

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