Mit 83 gestorben

ÖFB-“Rekord-Präsident” Beppo Mauhart ist tot

Sport
08.05.2017 12:36

Beppo Mauhart ist tot. Der ehemalige ÖFB-Präsident verstarb am Sonntag im Alter von 83 Jahren. Mauhart stand fast 18 Jahre lang an der Spitze des ÖFB, so lange wie sonst kein Präsident. Unter seine Riege qualifizierte sich das Nationalteam für die WM 1990 in Italien und 1998 in Frankreich.

Unter seiner Führung von Juni 1984 bis April 2002 erfolgte im ÖFB die Umstellung auf EDV und die Schaffung eines finanziell gesunden Fundaments durch bessere Vermarktung des Verbandes. Außerdem wurde das Stadion im Wiener Prater mit einer Vollüberdachung versehen und im Oktober 1986 mit dem Länderspiel gegen Deutschland (4:1) neu eröffnet. Auf sportlicher Ebene fielen die zwei WM-Qualifikationen 1990 (in Italien mit Teamchef Josef Hickersberger) und 1998 (in Frankreich mit Herbert Prohaska) in seine Amtszeit.

Rückkehr zur Zehnerliga, Eigenständigkeit der Bundesliga, Gründung des "Club der Freunde der Nationalmannschaft", Verbesserung der Trainerausbildung und der Nachwuchsarbeit ("Vor mir gab es keine professionellen Betreuer für die Jugend und kein BNZ") und die Liberalisierung der Übertrittsbestimmungen für Nachwuchsspieler waren weitere Meilensteine des seit 1964 verheiratet gewesenen Vater eines Sohnes. Vier Jahre nach seiner Wahl zum ÖFB-Präsidenten erlebte Mauhart als Generaldirektor der Austria Tabak AG (1988 bis 1995) sein berufliches Highlight.

Vater der EURO 2008
Bekanntheitsgrad, Auftreten und Hartnäckigkeit prädestinieren den stets perfekt gekleideten "Manager der alten Schule" zum Proponenten für Großprojekte von nationaler Tragweite. Mauhart war der eigentliche "Vater" der EURO 2008 in Österreich (mit Co-Ausrichter Schweiz), ein Projekt, das er trotz Rückschlägen hartnäckig weiterverfolgte und letztlich auch sein Nachfolger Friedrich Stickler mit dem Zuschlag am 12. Dezember 2002 als Erfolg verbuchen durfte.

"Die EM in Österreich war für mich die Krönung, nachdem es zuvor mit Ungarn als Partner für 2004 nicht geklappt hatte", sagte Mauhart einmal, der als ÖFB-Präsident Verträge mit insgesamt acht Teamchefs - Branko Elsner, Hickersberger, Alfred Riedl, Dietmar Constantini, Ernst Happel, Prohaska, Otto Baric und Hans Krankl - abgeschlossen hatte und sich bei seinen Entscheidungen laut Mitarbeitern ungern dreinreden ließ.

Steckbrief von JOSEF "Beppo" MAUHART:
Geboren: 14. September 1933 in Enns (OÖ)
Familienstand: verheiratet, ein Sohn
Wohnort: Wien-Favoriten

Ausbildung:
ab 1952 Arbeiter-Mittelschule
Matura (1956)
Studium an der Universität Wien (Germanistik/Zeitungswissenschaft)
Karriere:
ab 1952: Angestellter der OÖ-Viehverwertungsgenossenschaft
1956: Chefredakteur der "Neuen Generation"
1963: Angestellter Freier Wirtschaftsverband und Chefredakteur der Zeitung "Der Selbstständige in der Wirtschaft
1970: Bundesministerium für Finanzen
1972: Aufsichtsrat der Austria Tabakwerke AG (AT)
1979: Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AT<
1984: Wahl zum ÖFB-Präsidenten
1988: Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der AT
1995: Niederlegung des Vorstandsmandates der AT
1997: Aufsichtsrat der Salinen Austria
2002: Ende der Amtszeit als ÖFB-Präsident
seit 2002: ÖFB-Ehrenpräsident
2006 bis 2008: Vizepräsident "2008 - Österreich am Ball"

Größte Erfolge in ÖFB-Präsidentschaft:

  • WM-Teilnahmen 1990 und 1998
  • Längstdienender ÖFB-Chef nach 1945
  • Vorbereitung der Bewerbungen um EM-Endrunde 2004 (mit Ungarn als Partner gescheitert) und 2008 (mit Schweiz erfolgreich, bei Vergabe nicht mehr im Amt)
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(Bild: KMM)



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