14.04.2017 14:25 |

62. Song Contest

Russland will Kandidatin 2018 in Bewerb schicken

Nach dem Aus von Russland für den heurigen Song Contest in der Ukraine gibt das Land seiner gesperrten Sängerin Julia Samoilowa eine Auftrittsgarantie für den ESC 2018. Dies sei mit dem internationalen Veranstalter, der European Broadcasting Union (EBU), so vereinbart, sagte der Chef des TV-Senders Perwy Kanal, Konstantin Ernst, am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Am Vortag hatte der Sender mitgeteilt, Russland werde den Wettbewerb in diesem Jahr aus Protest gegen die Kiewer Haltung nicht übertragen und auch keinen Ersatzkandidaten schicken. Die Ukraine verweigert der wegen einer Erkrankung seit ihrer Kindheit im Rollstuhl sitzenden Russin Samoilowa die Einreise, da sie 2015 auf der Krim aufgetreten sei. Reisen auf die von Russland besetzten Halbinsel sind seit der Annexion von ukrainischer Seite verboten. 

Das Kompromissangebot der EBU, Samoilowa via Liveschaltung in der Show virtuell teilnehmen zu lassen, lehnten die Russen ab. "Das ist in unseren Augen eine Diskriminierung des russischen Beitrags, und unser Team wird natürlich unter keinen Umständen solch einer Regelung zustimmen", unterstrich nun abermals Yuri Aksyuta vom zuständigen Sender Channel One: "Die Abwesenheit der russischen Teilnehmerin ist ein schwerer Schlag für die Reputation des Wettbewerbs und ein weiterer Grund für russische Zuschauer, dem ESC keine Aufmerksamkeit zu schenken." Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte nun sein Bedauern, "dass sich die Eurovision-Organisatoren als unfähig erwiesen haben, die Einhaltung ihres eigenen Reglements zu garantieren." 

"Verurteilen Entscheidung der Ukraine aufs Schärfste"
"Wir verurteilen die Entscheidung der ukrainischen Behörden auf das Schärfste, gegen Julia Samoilowa ein Einreiseverbot auszusprechen, da wir glauben, dass dies die Integrität und den unpolitischen Charakter des Eurovision Song Contests unterläuft und sein Ziel, alle Nationen in einem friedvollen Wettbewerb zusammenzubringen", hatte am Donnerstagabend Frank Dieter Freiling, Vorsitzender der Eurovision Song Contest Reference Group, unterstrichen: "Das bedeutet unglücklicherweise, dass Russland nicht länger am heurigen Bewerb teilnehmen kann." 

Somit werden nun also nur mehr 42 Nationen zwischen 9. und 13. Mai in Kiew gegeneinander antreten. Die beiden Halbfinale des ESC sind am 9. und 11. Mai angesetzt, wobei Österreichs Kandidat Nathan Trent mit seinem Lied "Running On Air" im 2. Semifinale auf Platz 2 um sein Finalticket kämpfen muss - ursprünglich direkt vor Russland, hätte das Riesenreich doch Startplatz 3 innegehabt.

 krone.at
krone.at
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?
(Bild: kmm)