Innsbruck

300 statt 160 Flüchtlinge in alter Tennishalle

Tirol
07.08.2015 09:35
Die andauernde Flüchtlingsproblematik wird auch in Tirol immer mehr zum Fass ohne Boden. Bester Beweis dafür ist die alte Tennishalle im Süden Innsbrucks, die – wie berichtet – in eine Asylunterkunft umfunktioniert wurde. Anfangs sollten es "nur" 160 Flüchtlinge sein, nun tummeln sich dort schon an die 300 Asylwerber.

"Künftig werden in der alten Tennishalle am Innsbrucker Paschbergweg rund 160 Flüchtlinge vorübergehend untergebracht. In Spitzenzeiten könnten es auch durchaus ein paar mehr sein", hieß es am 20. Juli von Seiten der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD). Aus den "paar mehr" sind mittlerweile knapp 300 Asylwerber geworden. Vorgestern etwa waren es 282, die in der ehemaligen Sportstätte Unterschlupf fanden.

"In diesem Bereich lässt es sich derzeit eben nur sehr schwer planen. Das Innenministerium macht ständig Druck, weitere Flüchtlinge aufzunehmen und neue Plätze zu schaffen", schildert TSD- Chef Harald Bachmeier im "Krone"-Gespräch.

In dieselbe Kerbe schlägt auch Innsbrucks Sozialstadtrat Gerhard Fritz: "Es stimmt, ursprünglich wurde von 160 Flüchtlingen ausgegangen. Das Ministerium schickt aber immer mehr." Stichwort: Traiskirchen…

"Sie sind froh, Dach über dem Kopf zu haben"

Vom politischen "Hickhack" bekommen die betroffenen Asylwerber – ausschließlich Männer – in der Tennishalle nicht viel mit. "Sie sind einfach nur froh, ein richtiges Dach über dem Kopf zu haben. Zu größeren Problemen kam es noch nie. Kleinere Streitigkeiten gibt es hie und da. Aber die gibt es auch, wenn man 300 Österreicher in eine Halle steckt", erklärt TSD-Regionalleiterin Elisabeth Heinzl.

"Es braucht jeden Monat 200 weitere Plätze"

Die alte Sportstätte dient übrigens nur noch bis 31. März 2016 als Asylquartier – dann wird sie abgerissen. Wie geht’s weiter? "Wir sind ständig auf der Suche nach Unterkünften. Mit der Kaserne in Vomp und dem Verteilerzentrum Technik West (Eröffnung Freitag bzw. Mitte August, Anm.) werden noch in diesem Monat 200 bis 300 Plätze geschaffen", erklärt LR Christine Baur. Mit jedem neuen Monat würden 200 weitere benötigt. Ein Fass ohne Boden!

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