"Ich habe mir nicht viel gedacht, wollte einfach nur ein bisschen Geld verdienen", sagte der Pongauer (48) beim Prozess kürzlich in Salzburg. Also hat er auf das durchaus dubios anmutende Email einer selbst ernannten "Finance Management"-Firma geantwortet. Und bekam die Anweisung, sobald eine Überweisung auf seinem Konto eingeht, diese an ein bestimmtes Konto in der Ukraine per Western Union weiter zu leiten - abzüglich seiner Provision. Also gab er seine Bankdaten bekannt und wartete.
Trojaner leitete Überweisung um
Bis Ende Mai tatsächlich 8.000 Euro auf sein Konto überwiesen wurden. Wie vereinbart, hob er die Summe ab und überwies 6.400 Euro weiter. Den Rest behielt er einfach. Was er nicht wusste: Die 8.000 Euro kamen von einem Salzburger, der eine Rechnung für eine Landmaschine begleichen wollte. Durch einen Virus, konkret einen e-Banking-Trojaner, den die Hacker auf seinem Computer mit einem so genannten "Phishing Mail" auf dessen Computer installiert hatten. Das Geld wurde dadurch automatisch auf das Konto des Pongauers weiter geleitet.
Was der Salzburger auch bemerkte und sofort Anzeige erstattete. Weil der Pongauer das Geld aber abgehoben hatte, war eine Rücküberweisung nicht möglich. Für den Geld-Vermittler hatte das Folgen: Er sah sich eben mit einer Anklage wegen Geldwäscherei konfrontiert. Beim Prozess, zu dem er ohne Verteidiger erschien, zeigte er sich unwissend, aber einsichtig. Das Urteil, fünf Monate bedingt, ist nicht rechtskräftig. Die 8.000 Euro muss er zurückzahlen.
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