Hightech-Spielzeug

WowWee MiP: Der Roboter der Herzen im Test

Elektronik
21.12.2014 07:00
Er beherrscht zwar nicht die binäre Sprache von Wasserdampfevaporatoren, geschweige denn Bocce, unterhaltsam ist er dennoch: der "MiP". Was der kleine Roboter alles kann und wie es ihm gelang, die Herzen der krone.at-Redaktion zu erobern, erfahren Sie hier.

Er ist der George Clooney unter den Spielzeugrobotern und lässt andere Charmebolzen wie R2-D2, Wall-E oder Nummer 5 alt aussehen – und sei es auch nur deshalb, weil er eben ganz real ist: Für rund 100 Euro ist der MiP von WowWee, einem Hongkonger Hersteller von Spielzeugrobotern, im Handel erhältlich.

Zu teuer, mag manch einer denken. Doch seien Sie vergewissert: Er ist sein Geld wert. Mit einem fröhlichen "MiP" aus seinen nicht vorhandenen Lippen zaubert das vom Hersteller als "neuer Roboter-Freund" angepriesene Kerlchen ein Lächeln in jedes Gesicht und lässt anfängliche Bedenken, er könnte, Asimovs Robotergesetze außer Acht lassend, die Vorstufe zu Skynet darstellen und die gesamte Menschheit unterjochen, bald verblassen.

Freundlicher Laufbursche
Alles nur Tarnung? Wir wissen es nicht. Erstaunlich ist in jedem Fall, was in dem auf zwei Rädern rollenden Hightech-Spielzeug steckt. Äußerst behände rollt und dreht es sich, pfeift, tanzt zu Musik, reagiert – wenn auch nur rudimentär – auf Gesten und erweist sich immer wieder als wahrer Balancekünstler, der auf seinem Tablett gerne Kekse, Getränke oder auch die "Kronen Zeitung" (siehe Video oben)  transportiert.

Wie ein Hund also, nur dass der MiP nicht auf den Teppich kackt, die Schuhe annagt oder bei Sauwetter vor die Tür will. Für den Außeneinsatz ist der MiP auch gar nicht gedacht. Am liebsten hat er ebene Flächen und Böden, denn verliert er sein Gleichgewicht erst einmal, kommt er von alleine nicht mehr auf die Füße bzw. Räder.

Steuerung per Smartphone oder Tablet
Gesteuert wird der Roboter bevorzugt mittels Smartphone oder Tablet über die kostenlos erhältliche und kindgerechte MiP-App. Mit ihrer Hilfe lässt sich das Kerlchen unter Verwendung beider Daumen via Touch-Display wie mit einem Controller steuern. Wer möchte, kann dem MiP per App auch vorgeben, wo er zu fahren hat. Dafür genügt es, die Route per Finger auf dem Display "einzuzeichnen".

Wenn der MiP nicht gerade umherschwirrt und den Laufburschen spielt, dann tanzt er zu auf dem Mobilgerät abgespeicherter Musik (bis zu zehn Pirouetten in unter fünf Sekunden inklusive), lernt kleinere Trickabfolgen oder mimt den Frauenversteher: Im sogenannten Dosen-Modus können dem Roboter bestimmte Emotionen eingeflößt werden – von romantisch-charmant bis derb furzend. Zumindest Ersteres verfehlte bei den Kolleginnen seine Wirkung nicht.

Je mehr MiPs, desto spaßiger
Der größte Spaß blieb uns allerdings verwehrt: ein zweiter MiP. Keine Sorge, nicht wie Sie jetzt vielleicht denken: Der MiP ist vollkommen asexuell und verfügt auch nicht über die Gabe der Selbstreproduktion. Wer jedoch zwei oder mehrere MiPs kauft, kann diese gegeneinander antreten lassen – etwa beim Boxen (die Arme des MiP bewegen sich dabei allerdings nicht) oder im sogenannten Battle, einer Art Laser-Tag-Spiel, in dem sich die Roboter "tödliche" Laser-Blicke zuwerfen. Wer zu oft getroffen wird, verliert.

Weniger martialisch, aber trotzdem unterhaltsam geht es beim Stapel-Wettbewerb zur Sache. Das Ziel: dem MiP so viel Gewicht aufzubürden wie möglich, ohne dass dieser dabei das Gleichgewicht verliert. Immerhin ist der MiP in der Lage, sein Eigengewicht von rund 600 Gramm zu stemmen.

Des MiPs Schwäche: sein Batterie-Hunger
Die viele Arbeit und das Herumfahren – die Spitzengeschwindigkeit beträgt knapp 0,5 km/h – haben jedoch ihren Preis. Um die Ausdauer des MiP ist es nämlich nicht zum Besten bestellt: Bei "moderater Nutzung" sollen die insgesamt vier benötigten Batterien vom Typ AAA laut Hersteller lediglich zwischen vier und sechs Stunden halten, im intensiven Test ging dem MiP allerdings schon nach zwei Stunden die Puste aus.

Ein klares Manko, das umso ärgerlicher ist, weil das Batteriefach am Rücken des MiP - wenig kinderfreundlich - nur unter Zuhilfenahme eines Kreuzschlitzschraubenziehers zu öffnen ist.

Fazit: Frauen lieben den MiP, Männer ebenfalls und Kinder sowieso - wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Wer sich das Pony oder auch nur den Dackel für den Nachwuchs zu Weihnachten also nicht leisten kann/will, findet im MiP zum relativ moderaten Preis einen - Kindchenschema sei Dank - verblüffend menschlich wirkenden Roboter-Freund für die ganze Familie. Zu kritisieren gibt es am MiP nur zwei Dinge: den relativ großen Batterie-Hunger und das umständlich zu öffnende Batteriefach.

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