Entdeckung Amerikas
Erdogan will Schulbücher umschreiben lassen
"Das ist nicht meine eigene Behauptung", sagte Erdogan am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu bei der Eröffnung einer religiös geprägten Schule in Ankara. "In der Türkei und der Welt behaupten das viele renommierte Gelehrte."
Kritikern warf er vor, Muslimen nicht zuzutrauen, dass sie Amerika hätten entdecken können. In diesem Zusammenhang betonte der Staatspräsident, dass der Beitrag des Islam zur Geographie viel größer gewesen sei, als allgemein bekannt. Um diesem Umstand gerecht zu werden, möchte der türkische Staatschef Schulbücher umschreiben lassen. Dies sei aber die Aufgabe des Bildungsministeriums.
Erdogan hatte am Samstag bei einem Gipfel mit Muslimen aus Lateinamerika in Istanbul gesagt, muslimische Seefahrer hätten Amerika im Jahr 1178 und damit 314 Jahre vor Kolumbus entdeckt. Beleg dafür sei eine Moschee auf einem Berggipfel Kubas, die Kolumbus in seinen Erinnerungen erwähnt habe.
Diesen Tagebucheintrag thematisierte der Historiker Youssef Mroueh bereits 1996 in einem umstrittenen Artikel. Seine Kollegen weltweit interpretieren das Zitat Kolumbus' jedoch anders: Nach ihrer Auffassung nutzte Kolumbus die Moschee nur als bildhaften Vergleich zur Beschreibung der Hügelkette.
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