Sotschi-Bilanz

Doping-Schock trübt “kolossale Spiele”

Sport
23.02.2014 18:17
Mit einer Doping-"Keule" für Österreich sind am Sonntag die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi zu Ende gegangen. Der Jubel über 17 Medaillen und die dritterfolgreichsten Winterspiele in Österreichs Olympia-Geschichte wurde vom gedopten Langläufer Johannes Dürr etwas überschattet. Die Kanadier holten im Eishockey die letzte Goldmedaille, und die Veranstalter sprachen von einem "kolossalen Erfolg".

Österreichs Olympia-Team befand sich nach dem Medaillenregen vom Samstag noch im Jubelrausch, als Sonntag früh die Dopingmeldung aus dem Langlauflager in Sotschi wie eine Bombe einschlug. Der 26-jährige Niederösterreicher Johannes Dürr, der am Sonntag im 50-Kilometer-Rennen der Herren zu den Medaillenanwärtern zählte und der zwischenzeitlich zwecks besserer Vorbereitung in die Heimat zurückgereist war, wurde am 16. Februar bei einer Trainingskontrolle in Österreich positiv auf ein EPO-Präparat getestet. Dürr trat damit eine Lawine los, die das Ende des Langlaufsports im ÖSV bedeuten könnte.

Dopingfall traf ÖOC "wie eine Keule"
Das Österreichische Olympische Komitee traf der Dopingfall am Schlusstag der Winterspiele laut Präsident Karl Stoss "wie eine Keule". In der Geschichte von Winterspielen gab es bis Sonntag 25 Dopingfälle, neun davon gingen auf das Konto Österreichs, alle im Lager der Langläufer und Biathleten. Dürr war der bis dahin fünfte positiv getestete Sportler der Sotschi-Spiele. Zuvor waren die deutschen Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle, der lettische Eishockey-Spieler Vitalijs Pavlovs, der italienische Bobfahrer William Frullani und die ukrainische Skilangläuferin Marina Lisogor als Betrüger entlarvt worden. Sonntagnachmittag wurde auch noch der schwedischer Eishockey-Spieler Nicklas Bäckström des Dopings überführt.

13 Mal Gold für Russland
Erfolgreichste Mannschaft in Sotschi war unterdessen das russische Olympia-Team. Die Gastgeber sicherten sich mit insgesamt 13 Gold-, elf Silber- und neun Bronzemedaillen den Sieg in der Nationenwertung, Österreich landete mit insgesamt 17 Stück (4-8-5) auf Platz neun. Die 98. und letzte Entscheidung, das Eishockey-Finale der Männer, endete mit einem souveränen 3:0-Erfolg der Kanadier über Schweden. Und Biathlon-Superstar Ole Einar Björndalen avancierte in Sotschi zum erfolgreichsten Olympioniken bei Winterspielen. Der Norweger hält bei achtmal Gold, viermal Silber und einmal Bronze und plant nun mit Saisonende seinen Rücktritt.

Russland bezeichnete das Olympia-Spektakel am Schwarzen Meer zum Abschluss als "kolossalen Erfolg". Eine positive Bilanz zog auch IOC-Präsident Thomas Bach. Es seien "ausgezeichnete Spiele" gewesen, die in mehreren Bereichen Rekorde aufgestellt hätten, erklärte der Chef des IOC. 2.876 Athleten aus 88 Ländern waren am Start. "Jetzt wird es wichtig sein, die Nachhaltigkeit dieser Spiele zu sichern. Ein paar Schritte sind bereits eingeleitet, die Formel 1 und die Fußball-WM 2018 werden hier zu Gast sein", so Bach.

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(Bild: KMM)



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