Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Katharina W. (48): Es werden verschiedene Wimpern-Wachstums-Seren angeboten. Wie wirken diese und gibt es auch negative Folgen auf den Organismus?
Dr. Doris Grablowitz, Fachärztin für Dermatologie, Spezialistin für Ästhetische Medizin aus Wien. In Österreich zugelassene Kosmetikprodukte werden sehr streng auf Verträglichkeit und Wirksamkeit überprüft. Kosmetika sollen zwar eine gewisse Wirkung haben, allerdings dürfen sie keine Wirkmechanismen wie Medikamente aufweisen.
Die Wimpernwachstums-Seren der ersten Generation sind Kosmetika, die ähnlich wirken wie sogenannte Prostaglandine, die gegen grünen Star (Glaukom) eingesetzt werden und die, wie man zufällig entdeckte, auch das Wimpernwachstum anregen können.
Auf dem überprüften Kosmetikmarkt (Vorsicht bei Internet-Angeboten!) sind diese Medikamente in den Seren nicht enthalten, sondern eine Modifikation, ein Prostaglandin-Derivat. Das wurde zwar ursprünglich als harmlos eingestuft, aber jetzt werden doch immer mehr Probleme dokumentiert.
Bei manchen zeigen sich Hautreizungen, Juckreiz, Rötungen, Entzündungen und starkes Brennen beim Auftragen. So wurde auch bei Produkten nach einiger Zeit eine Verschlechterung der Sehschärfe und/oder eine Kontaktlinsenunverträglichkeit festgestellt.
Alles Probleme, die sich meist nach Absetzen der Seren wieder gegeben haben. Doch leider haben sich auch bleibende Effekte gezeigt. So hat sich bei einigen Anwenderinnen mit hellen Augen die Iris dunkler verfärbt. Ganz neu ist die Erkenntnis, dass offenbar die längere Anwendung von Prostaglandin-Derivaten das Unterhautfettgewebe um die Augen abbaut. Dadurch zeigen sich nicht nur dunkle Schatten unter den Augen, sondern sie wirken auch hohl. So soll es bereits Studien geben, die belegen, dass es bei fünf bis zehn Prozent der Anwenderinnen zu solchen Fettgewebereduktionen kommt.
Wegen all dieser Nebenwirkungen rate ich keine Wimpern-Seren zu verwenden, die diese hormonellen Derivate beinhalten, sondern ausschließlich natürliche Wirkstoffe. Die Kosmetikindustrie hat auch bereits reagiert und es wird eine Anzahl von ausdrücklich „hormonfreien“ Seren angeboten.
Haben auch Sie ein gesundheitliches Anliegen, dann schreiben Sie uns einfach. Wir leiten Ihre Anfrage vertraulich an einen geeigneten Experten weiter. Ausgewählte Fragen werden im Gesund-Magazin und/oder Online anonymisiert veröffentlicht.
Leider können in manchen Fällen auch hormonfreie Wimpern-Seren Reizungen auslösen, deshalb sollte man die Produkte vorher immer testen und sie bei unerwünschten Reaktionen sofort absetzen.
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