Vor fast 20 Jahren begeisterte ein Serienmörder mit moralischen Absichten die TV-Zuschauer. Jetzt melkt Paramount+ die Figur mit der mittlerweile dritten Spin-Off-Produktion, in der Michael C. Hall diesmal nach New York umzieht. Lesen Sie hier die „Krone“-Kritik zur neuen Serie.
Man sollte meinen, dass die Prämisse mittlerweile ausgelutscht ist: Ein Serienkiller tötet ausschließlich „schlechte Menschen“ und verteidigt sein Handeln vor seinem Gewissen mit einem moralischen Kodex. In den 00er-Jahren bahnbrechend wild, so jemanden als Helden zu stilisieren. Heute nicht mehr ganz so unerhört. Trotzdem haben wohl genug Fans von damals – und sei es nur aus Nostalgie – bei den bisherigen Spin-Offs „Dexter: New Blood“ und „Dexter: Original Sin“ eingeschaltet. Denn Paramount+ lässt den nach dem letzten Staffelfinale totgeglaubten Serienkiller nicht ruhen, sondern erweckt ihn noch einmal zum Leben. Daher auch der Titel „Dexter: Wiedererwachen“.
Ganz negieren, dass ihm sein eigener Sohn Harrison eine Kugel in die Brust gejagt und ihn im Schnee liegen hat lassen, will man aber offenbar auch nicht. Und so müssen wir die erste Folge der neuen Staffel damit verbringen, Dexter bei Heilungsprozess und Reha zu begleiten, wobei praktischerweise einige Fanfavoriten aus früheren Staffeln als Halluzinationen einen großen Auftritt haben.
Tatsächlich erholt sich die Serie aber von ihrem faden Anfang, Michael C. Hall kommt in seiner Paraderolle wieder auf Touren und spürt den gewalttätigen Spross in New York auf. Wo der undankbare Bengel das blutige Geschäft des Seniors weiterführt und mit Detective Claudette Wallace (Kadia Saraf) eine vife Ermittlerin auf den Fersen hat. Wirklich unterhaltsam wird es, als Dexter eifersüchtig auf einen Taxler-Mörder wird, der ihm unverfrorenerweise den Spitznamen geklaut hat! Das treibt die Handlung in eine etwas andere Richtung, als gewohnt, zum Glück. Für die neuen Folgen konnten außerdem Uma Thurman („Kill Bill“) und Peter Dinklage („Game of Thrones“) an Bord geholt werden – mehr darf hier aber nicht verraten werden.
Trotz allem bleibt es der x-te Aufguss einer alten Idee, wenn auch diese Variante unterhaltsamer ist als die bisherigen Ableger des Originals.
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